Was mir sehr gefällt, ist das Arbeiten auf Augenhöhe mit den Hausbewohner*innen. Denn draußen auf der Straße, ob in einem Park oder in einem Geschäft, da wird ihnen nie auf Augenhöhe begegnet, sondern immer von oben herab oder als wären sie Luft. Sobald sie das Haus St. Josef betreten, ändert sich das. Es ist unglaublich, was das bewirken kann.

Wichtig ist mir auch, dass unsere Bewohner*innen nicht nur eine oder zwei Chancen kriegen, wie so oft im Leben, sondern so viele, wie sie brauchen. Wenn jemand 30 Chancen braucht, dann kriegt er oder sie eben 30 Chancen.

Das ist Caritas für mich.

Anita Scherzer

Leiterin des Caritas Hauses St. Josef für erwachsene wohnungslose Menschen und ihre vierbeinigen (oder zweibeinigen, geflügelten, sich schlängelnden etc.) Lieblinge

Es stimmt nicht, dass der Mensch des Menschen Wolf ist, wie uns viele Philosophen und Denker (Thomas Hobbes) der Vergangenheit weismachen wollen. Der junge Historiker und Autor Rutger Bregman zeigt uns in seinem Bestseller „Im Grunde gut“ anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse, welche Denkfehler diesen alten Modellen zugrunde liegen. Der Mensch konnte sich gegen andere Arten nicht nur durch Stärke und Intelligenz durchsetzen, sondern vor allem durch Kooperation. Durch ein vertrauensvolles Miteinander und den Glauben an eine positive Zukunft können wir friedlich zusammenleben und die Welt neu gestalten.

Dieser Gedanke ist die Basis der Caritas. Jeder ist im Grunde gut. Jeder kann helfen. Und jeder braucht einmal Hilfe. Die Caritas ist die lebendige Drehscheibe für diese allzu menschliche Beziehung, in der Not bekämpft und Hilfe geleistet wird. Ein herzliches Dankeschön für diese sicher fordernde Tätigkeit. Ein kräftiges Dankeschön für die Mitarbeiter, die dorthin schauen, wo man nicht gerne hinschaut. Und ein warmes Dankeschön, für alle, die diese Arbeit unterstützen. Oder wie es früher hieß: „Vergelt‘s Gott“!

Barbara Stöckl

TV-Journalistin und langjährige Unterstützerin der Caritas

100 Jahre hin oder her. Die Pandemie ist vermutlich nicht der geeignetste Zeitpunkt, um einen runden Geburtstag zu feiern. Das gilt für jede und jeden Einzelnen von uns – es gilt aber besonders für eine Hilfsorganisation wie die Caritas. Eineinhalb Jahre nach Ausbruch der Pandemie wird deutlich, wie wichtig und aktuell unser Auftrag noch immer ist. Und deutlich wird auch, wie viele Menschen bereit sind, unsere Arbeit mitzutragen – als Mitarbeiter*innen, als Freiwillige oder mit einer Spende.

Wenn wir uns zum Geburtstag also etwas wünschen dürfen, dann, dass die Hilfsorganisation Caritas irgendwann nicht mehr gebraucht wird, weil der Auftrag Caritas verwirklicht ist. Danke allen, die uns dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen. Auch wenn bis dahin noch das ein oder andere Jubiläum anstehen dürfte …

Klaus Schwertner & Alex Bodmann

Geschäftsführende Direktoren der Caritas der Erzdiözese Wien

Die Caritas begleitet mich, seit ich 2015 in Österreich angekommen bin. Die Caritas ist meine Ermöglicherin. Und mein Vorbild für Menschlichkeit. Sie schaut hin und hilft. Flüchtlingen, Obdachlosen und Menschen, die Pflege benötigen. Hier in Österreich und in der Welt.

Sie ist wie ein schützender Baum, der Menschen Schutz bietet, der immer da ist und den Naturgewalten trotzt. Mit ihr fühle ich mich sicher und bei ihr möchte ich bleiben. Als Zurückgeber.

Ali Ajob

Mitarbeiter bei magdas Hotel seit 2018. Das Foto „Ali nimmt jede noch so hohe Hürde“ stammt von einem Videodreh aus dem Jahr 2020.

Meine schönste und unmittelbarste Beziehung zur Caritas habe ich durch die Tagesstätte in Mühlbach am Manhartsberg, unweit meiner Heimat Radlbrunn.

Anlässlich meines 50. Geburtstages habe ich gebeten, anstelle persönlicher Geschenke den Bau dieser Behinderteneinrichtung zu unter-stützen. Die Spenden haben damals entscheidend mitgeholfen, das Heim fertigzustellen. Später kam dann auch noch ein Wohnhaus dazu.

Diese Häuser zeigen: Die Caritas steht für Hilfe, Unterstützung und Einsatz für Schwache und Benachteiligte. Und sie ist ein lautes Rufzeichen für Respekt, Solidarität und Verständigung in unserer Gesellschaft.

Erwin Pröll

Ehemaliger Landeshauptmann von Niederösterreich

Soziale Kälte ist momentan leider en vogue. Es darf viel Geld in die Rettung von Banken gesteckt werden, aber sobald es um soziale Werte geht, um Migration oder um den Menschen selbst, wird jeder Euro umgedreht. Aber die Menschen sind nicht so. Der Großteil hat ein warmes Herz und einen klaren Verstand.

Darum bin ich nicht gerne gegen etwas, ich bin lieber dafür. Dafür, den Menschen Mut zu machen, sie aufzufangen, wenn sie straucheln, ihnen das Gefühl zu geben, sie werden verstanden in ihren Nöten, Ängsten und Sehnsüchten. Und dafür steht auch die Caritas. Das finde ich gut.

Ursula Strauss

Eine der bekanntesten österreichischen Schauspielerinnen und Unterstützerin der Caritas, z.B. bei der Aktion „Liebe beginnt mir dir“

Ich gratuliere der Caritas ganz herzlich zur ihrem 100. Geburtstag! Sie ist eine Hilfsorganisation, die beinahe ebenso alt ist wie unsere Republik. Eine Organisation, die unser Land geprägt, mitgestaltet und immer wieder zum Positiven verändert hat. Im Großen und im Kleinen. Die Caritas ist eine unverzichtbare Stimme der österreichischen Gesellschaft. Und, wofür sie wohl am besten bekannt ist: Sie ist eine wichtige Hilfe für sehr viele Menschen in Not – hier in Österreich und darüber hinaus.

In meinen Augen steht die Caritas aber auch für einen größeren Gedanken: nämlich die Gewissheit, dass Empathie, Zusammenhalt und Zuversicht für die Zukunft unserer Gesellschaft entscheidend sind. Dieses Füreinander-Da-Sein, das Miteinander-Reden, das Aneinander-Glauben – das brauchen wir.

Das wird gerade auch in der aktuellen Zeit spürbar.Gäbe es die Caritas nicht bereits seit 100 Jahren, man müsste sie jetzt in der Pandemie erfinden. Von Herzen Danke für diesen Einsatz und alles Gute!

Alexander Van der Bellen

Daniel Scharschon und Andi Lechner sind Interessenvertreter, Konrad Cieslik und Nenad Tadic sind Gruppensprecher; alle vier arbeiten in der Werkstatt „Am Himmel“

Einige Kinder des Hauses, dessen neue Bewohner*innen wir im Werden ihrer Nachbarschaft begleiteten, kamen zu uns: „Könnt ihr uns helfen, mit den Erwachsenen zu reden? Sie hören nicht zu. Wir wollen auch den Gemeinschaftsraum nutzen, weil der ist für alle da, oder?“

Mit den Kindern und nach ihren Regeln haben wir damals die Erwachsenen zum Gespräch eingeladen. Auf Augenhöhe und im abschließenden Einverständnis wurden an diesem frühen Abend Ermächtigung, Teilhabe und geteilte Ressourcenfreude diskutiert.

Kinder, danke für euer Vertrauen. Es motiviert mich bis heute.

Tamara Schwarzmayr

Mitarbeiterin der Caritas Stadtteilarbeit

Für viele Menschen in schwierigen Situationen war und ist die Arbeit der Caritas unentbehrlich; für mich persönlich ein Vorbild und Motivation hinzusehen, wo es Schwierigkeiten gibt, und aktiv zu sein, wo immer jeder von uns einen Beitrag leisten kann. Dafür allen, die über die Jahre mit der Caritas für die Menschen gearbeitet haben, ein riesiges Dankeschön!

Es ist mir eine große Ehre und Freude, gemeinsam am integrativen, musikpädagogischen Projekt Superar, das es ohne der Caritas Wien nicht gäbe, zu arbeiten.

Aller herzlichste Gratulation zum Jubiläum. Auf dass es die Caritas noch viele Hunderte von Jahren gibt. Die Menschheit braucht Euch!

Gerald Wirth

Präsident und künstlerischer Leiter der Wiener Sängerknaben und Gründer der wirth music academy

Den Anfang machte ein beherzter Priester, der dem Elend in den Großstädten nicht mehr zusehen wollte. Viele folgten seinem Beispiel. Die Caritas wird auch ein Jahrhundert nach ihrer Gründung in Österreich von Menschen getragen, die ihre helfende Hand in Not Geratenen anbieten. Sie wird nicht müde, ihre Stimme für mehr soziale Gerechtigkeit zu erheben. Dafür sage ich Danke. Je mehr Menschen sich dieser gelebten Solidarität verschreiben, umso nachhaltiger kann die Caritas wirksam bleiben.

Dafür biete ich auch meine helfende Hand auf allen Ebenen, in denen ich tätig bin, sehr gerne weiter an. Die Caritas ist und bleibt mir als Präsident des Hilfswerk Österreich und Vizepräsident des Europäischen Parlaments ein wichtiger Partner für mehr Menschlichkeit, Fairness und Gerechtigkeit.

Othmar Karas

Österreichischer Politiker und Präsident des Hilfswerks Österreich

Ich habe eine Brieffreundschaft und das kam so: Ingeborg (75) sitzt mir gegenüber. Erzählt mir von ihrem Leben voller Höhen und Tiefen. Vergangenen Winter reichte das Geld nicht, um sich das Holz für den Ofen ihrer Altbauwohnung zu leisten. Sie sagt: „Ich schäme mich, um Hilfe zu fragen. Arm? Was heißt das schon? Ich bin nicht arm, aber ich habe einfach nicht genug Geld zum Leben.“

Die Freude ist groß, da ich sie mit einem Heizkostenbeitrag unterstützen kann. Beim Rausgehen sagt sie: „Wenn ich beim Lotto gewinne, dann teile ich mit Ihnen!“ Seither bekomme ich zweimal im Jahr einen handgeschriebenen Brief: „Leider nichts gewonnen!“

Doris Anzengruber

Leiterin der Sozialberatung, des Familienzentrums, der interkulturellen Therapie und der Corona Nothilfe Hotline und seit 2012 bei der Caritas der Erzdiözese Wien

Bei der Caritas gefällt mir besonders, dass wir den Menschen und nicht die Krankheit sehen. Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Menschen und arbeiten mit ihnen und ihrem gesamten Umfeld. Was ich als belastendes Symptom erlebe, ist für den Betroffenen vielleicht nicht so schlimm oder genau umgekehrt ... das heißt, wir gehen stets mit den Menschen mit.

Es gibt das Vorurteil, dass im Hospiz die ganze Zeit über’s Sterben gesprochen wird. Aber es ist genau umgekehrt, es wird meistens über’s Leben geredet. Es geht ja darum, die Zeit, die noch bleibt, so lebenswert wie möglich zu gestalten.

Julia Grünbeck

Diplomierte Krankenpflegerin, hauptamtlich im Mobilen Palliativteam des Hospiz der Caritas ED Wien tätig

Als ich zum ersten Mal vom Caritas Hospiz hörte, habe ich mir nichts Gutes darunter vorstellen können. „Miller, wappne dich!“, sagte ich

damals zu mir.

Aber dann war ich doch sehr positiv überrascht.

Ich fühle mich hier wohl und geborgen. Mittlerweile ist der Dienstag, den ich hier verbringe, mein schönster Tag in der Woche.

„Der Dienstag ist mein neuer Sonntag“, sage ich immer.

Ursula Miller

Ehemalige Kinderbuchillustratorin und Besucherin des Tageshospiz der Caritas der Erzdiözese Wien

Früher war ich Friseurin, heute bin ich Podcasterin. Man lernt ja bekanntlich nie aus. Seit 7 Jahren lebe ich im Pflegewohnhaus St. Barbara, meinem 3-Sterne-Hotel all inclusive, und bin Faltenrockerin der ersten Stunde. Zuerst war ich „nur“ vor dem Mikrophon, dann wurde ich gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, selbst ein Interview zu führen.

Seitdem bin ich als „rasende Reporterin“ in meinem Wohnbereich und darüber hinaus bekannt. Wenn ich komme, wissen alle: Jetzt ist Faltenrock-Zeit! Wir Alten haben noch einiges zu sagen und wir reden über alles, da gibt es keine Tabus. Ich hatte sogar unseren Bundespräsidenten Alexander van der Bellen und Dirk Stermann vor dem Mikrofon, das war mein persönliches Highlight.

Monika Zeisenböck

70-jährige Faltenrockerin, die sich an dieser Stelle bei Livi, ihrer ehrenamtlichen Helferin bedanken möchte, denn Monika ist, wie sie sagt, „ein technisches Nockabazl“.

Gerne erzähle ich über die Betreuung eines ungarischen Klienten, der 1956 nach Österreich geflüchtet ist und keinerlei Papiere hatte als er 1989 obdachlos zum Bahnhofsozialdienst kam. Ein Teil der Betreuung war eine Autofahrt zur österreichischen Botschaft in Bratislava zur Beantragung eines Visums für Österreich, die mein leider schon verstorbene Kollege Erich Grabner mit seinem Privatauto und ich mit dem Klienten gemacht haben. Es war zwar ein sehr kalter Tag, aber der Klient hat so übel gerochen, dass wir trotzdem immer wieder das Fenster öffnen mussten, um das auszuhalten. Wir konnten dem Klienten damit aber zu einem Aufenthaltstitel in Österreich verhelfen.

Dass ich bei der Caritas richtig bin und ich mich mit der Organisation identifizieren kann, das weiß ich, seitdem sich Helmut Schüller, damaliger Caritas Direktor, in der Öffentlichkeit sehr klar gegen die Flüchtlingspolitik des damaligen Innenministers Franz Löschnak gestellt hat.

Eine echte Caritas Erfolgsstory ist meiner Meinung nach, dass die Beratungsstelle P7 seit ihrer Eröffnung im März 2003 noch keinen einzigen Tag geschlossen hatte und pro Jahr über 5.000 verschiedenen Menschen mit Rat und Tat zur Seite steht.

Günter Wimmer

Leiter P7 (Wiener Service für Wohnungslose) und Tageszentrum am Hauptbahnhof und seit 32 Jahren bei der Caritas der Erzdiözese Wien

Eigentlich ist die Caritas ja fast Weltmeisterin im Alles-anders-machen. Also, wo wenn nicht in der Caritas könnten sich die Geschlechterverhältnisse umkehren? In den Führungspositionen fast nur Frauen, an der Basis überwiegend Männer.

Direktorinnen, Generalsekretärinnen, nicht edler als ihre Vorgänger, aber ebenso stark und verletzlich, vielleicht zusätzlich getragen von dem, was sonst zum Rucksack werden kann: den erlernten Frauenrollen, näher dran zu sein am kleinen Leben, den Zweifeln, ob gut genug reicht,

ob man nicht besser sein müsste.

Und auf der anderen Seite die männliche Basis in der Sozialarbeit: mitfühlend und professionell, so wie es die Frauen vor ihnen waren, aber vielleicht, geprägt von dem, was sie als Jungs gesehen und gelernt haben, schneller bereit, auch auf sich selbst zu schauen und die Grenzen des Möglichen nicht nur auszuloten, sondern zu setzen.

Oh, könnte dann die eine oder andere rufen, es geht! Und wenn es die Caritas vormacht, warum nicht überall?

Eva Rossmann

Schriftstellerin, Journalistin, Feministin und langjährige Unterstützerin der Caritas

Von den vielen lustigen, traurigen, bereichernden und auch umwerfenden Begebenheiten meiner letzten 12 Jahre bei der Caritas bleibt mir sicher ein Leben lang jene klirrend kalte Jännernacht 2013 in der Votivkirche in Erinnerung. Meine Kollegin Karima Aziz und ich waren Teil der Freiwilligen, die eine Gruppe von Geflüchteten unterstützten, die dort in den Hungerstreik getreten waren. Um Mitternacht flogen wieder mal alle Sicherungen raus, und ich schaffte es tatsächlich den falschen Schalter zu betätigen: die Glocken der Kirche läuteten daraufhin wild los. Pfarrer Farrugia, der in der Nähe wohnt, sprang von seinem Pyjama in die Soutane und stürmte in die Kirche. Er war not amused, gelinde gesagt.

Eine von vielen unvergesslichen Caritas-Geschichten, wo Tragik und Komik sich vermischen, oft mitten in einer Ausnahmesituation und unter meist prekären, manchmal absurden Umständen ... happy Birthday, Caritas!

Schön, dass es dich gibt.

Mary Kreutzer

Leitet seit 12 Jahre Integrationsprojekte im Fachbereich Asyl und Integration (Missing Link, zuletzt Caritas Bildungszentrum)

Die Caritas wird 100 Jahre jung! Aus diesem Anlass gratuliere ich als Bürgermeister sehr herzlich. Ohne diesen verlässlichen Partner wären die großen Herausforderungen einer Millionen-Metropole wesentlich schwieriger zu stemmen: im Pflegebereich und in der Gesundheitsversorgung; in der Kinder- und Jugendbetreuung; in der Flüchtlingshilfe. Allein das Mobile Caritas Hospiz zur Betreuung unheilbar und schwerkranker Menschen ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken!

Wie unersetzlich die Dienste einer professionell aufgestellten und seit 100 Jahre erprobten Organisation wie der Caritas sind, erleben wir ganz speziell seit Ausbruch der Pandemie – dafür allen Mitarbeiter*innen ein großes Dankeschön!

Michael Ludwig

Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien

„Die Beleuchtung am Stephansplatz ausschalten? Unmöglich! Damit man die Projektionen auf den Stephansdom besser sieht? Auf den Stephansdom?! Vergesst es!“

Und doch – genau so ist es passiert! Lichtkünstler*innen zauberten strahlende, helle Bilder auf den Dom in einer kalten und finsteren Dezembernacht. Tausende Lichter erleuchteten den Platz. Und erinnern an mehr als 1 Million armutsbetroffene Menschen in Österreich.

Die „1 Million Sterne“ der youngCaritas sind einer meiner schönsten Caritas Momente. Weil wir gezeigt haben, was wir gemeinsam erreichen können, gemeinsam mit tausenden Kindern und Jugendlichen, die Lebensmittel für Menschen in Not sammelten und abgaben.

Alice Uhl

Leiterin youngCaritas

Ich (Sonja) bin gewählte Interessenvertreterin der Caritas im Bereich Wohnen. Mein schönster Caritas Moment war, als ich erfahren habe, dass ich zur Interessensvertreterin gewählt worden bin. Das war super. In der Wohngemeinschaft habe ich die Möglichkeit, viel zu malen, basten und backen. Das macht mir besonders viel Spaß. Ich wünsche der Caritas ALLES GUTE!

Ich (Monika) gehe gerne mit den Betreuer*innen einkaufen. Durch die Wahl zur Gruppensprecherin habe ich die Möglichkeit, viel mitzubestimmen und mitzugestalten. Das Ganze finde ich wunderschön und macht mir besonders viel Spaß. Ich wünsche der Caritas: Alles Gute und schee woar‘s!

Sonja Rieder & Monika Grabowski

Sonja Rieder ist Interessenvertreterin für die Region Wien, Monika Grabowski ist Gruppensprecherin der WG Phönix

Ich weiß noch gut, wie ich als Neunjähriger für die Caritas in unserem Dorf sammeln war. Damals hat eine junge Witwe Unterstützung bekommen von der Caritas und viele haben deswegen besonders gern gespendet. Es hat aber auch Leute gegeben, die haben genau deswegen nichts hergegeben. Sie haben gemeint, die Witwe hat in der Christmette einen viel zu schönen Mantel angehabt.

Da hat mir die Caritas tiefe Einblicke in die menschliche Seele ermöglicht. Das war sozusagen eine Grundausbildung zum Satiriker. Und ein überzeugter Unterstützer der Caritas bin ich dadurch auch geworden.

Josef Hader

Kabarettist, Schauspieler und langjähriger Unterstützer der Caritas

Ich erinnere mich noch gut an den Herrn, der trotz Beinamputation wöchentlich die Kontaktlinie in der Ostukraine zu Fuß überquert, um seinen Eltern in Luhansk Lebensmittel zu bringen.

Bei meinen Reisen zu unseren Projekten in unseren Partnerländern hatte ich viele berührende Begegnungen. Ich habe Menschen kennengelernt, die trotz schwierigster Umstände Krisen meistern und für andere da sind.

Ich habe gesehen, wie wichtig es ist, dass die Caritas weltweit vertreten ist und auf ein starkes Netzwerk aus Solidarität und Nächstenliebe bauen kann. Das wünsche ich ihr auch für mindestens die nächsten 100 Jahre!

Gudrun Gusel

Leiterin der Auslandshilfe der Caritas der Erdiözese Wien

und Mitarbeiterin seit 2005

Als ich 2003 das erste Mal die Stiegen zur Gruft runter gegangen bin, wusste ich: Jetzt bist du ganz unten. Ich habe lange gezögert, weil ich Hilfe nur schwer annehmen konnte. Ich war ein Gescheiterter, der bisher immer alleine wieder auf die Beine gekommen war – warum dieses Mal nicht? Meine Lebensumstände nagten an meiner Psyche und

der Antrieb war verloren.

Hier wurde mir wieder Struktur gegeben, ich habe jede mir gebotene Chance genutzt und es geschafft, stabil in meiner Gemeindewohnung zu leben.Trotzdem komme ich noch immer in die Gruft, um mitzuhelfen. Meine besten Momente in der Gruft waren die letzten 8 Jahre, in denen mir mit so viel Offenheit, Ehrlichkeit und Wertschätzung begegnet wurde, das macht diesen Ort für mich ganz besonders.

Markus Jokl

Ehemaliger Klient, der seit 11 Jahren regelmäßig in der Gruft mithilft

Wishing Caritas Austria more years of unparalleled success and unrivaled humanitarian services to the most vulnerable people around the globe.

Congratulations on this special day. Happy 100 years anniversary!

Thank you,

Fr. George Kainikunnel

Parish priest, SDB (Salesians of Don Bosco), in charge of IDP camp in Gumbo

Es war eine sehr spannende Zeit für mich bei der Caritas und ich habe unendlich viel gelernt. Natürlich gab es auch fordernde Momente, aber der Motor für mich war immer: Wie kann ich etwas lernen und mich weiterentwickeln?

Es gab so viele Begegnungen mit Menschen, sowohl mit Mitarbeiterinnen als auch mit Sterbenden, die mich auf einer tiefen Ebene berührt und bereichert und die mich auch ein Stück weit gelehrt haben, wie Abschiednehmen und Sterben gelingen können.

Ich weiß noch, dass sich mein Sohn damals oft gewundert hat: „Wie kannst du nach so vielen Jahren immer noch so begeistert sein?“ Diese Erinnerung nehme ich mit – und das Wissen, dass ich dazu beitragen konnte, wichtige Hospizangebote aufzubauen.

Karin Böck

Ehemalige Caritas Mitarbeiterin und Hospiz-Pionierin der ersten Stunde

Die Flüchtlingsbewegung 2015 hat die Arbeit der Caritas stark beeinflusst. Das Notquartier Nordwestbahn im 20. Wiener Gemeindebezirk entwickelte sich zu einem Ort, wo ein starkes Miteinander gelebt wurde. Es wurde 2017 als eines der letzten zusätzlichen Notquartiere geschlossen, nachdem die Flüchtlingszahlen zurückgingen.

Wir finden es toll, dass sich die Caritas immer wieder für Menschen auf der Flucht eingesetzt hat, das möchten wir zum 100jährigen Geburtstag ganz besonders feiern.

Das Team des Notquartiers Nordwestbahn

Das Foto zeigt das Team des Notquartiers Nordwestbahn bei der Abschiedsfeier „Valete“.

Ich habe 20 Jahre lang für eine Supermarktkette gearbeitet, aber bis zu 70 Arbeitsstunden pro Woche waren einfach zu viel, das war irgendwann nicht mehr vereinbar mit Familie und Gesundheit.

Danach war ich zu Hause, aber diese Zeit war schwer für mich, denn ich habe gearbeitet, seitdem ich 16 bin. Ich habe mich auch nicht wohl gefühlt, als ich stempeln gehen musste. Man hat mich schief angeschaut, obwohl ich so viele Jahre gearbeitet habe. Ich habe mir gedacht: „Ich mach das ja auch nicht freiwillig.“

Ich habe immer gewusst, ich schaffe es aus eigener Kraft, trotzdem bin ich froh, dass mich die Caritas unterstützt und an mich geglaubt hat.

Nuriye Turan

Ehemalige Mitarbeiterin der Caritas Kantine in der Brotfabrik, heute Leiterin der nachhaltigen Küche im INIGO Spar, wo täglich aus noch genießbaren Lebensmitteln frische Speisen zubereitet werden

Ich sitze am Rande einer Zeltstadt im Libanon, wo sich etwa 1.000 aus Syrien geflüchtete Menschen niedergelassen haben. Ein 10-jähriger Bub setzt sich zu mir, wir kommen ins Gespräch. Er erzählt, dass er jetzt jeden Tag im Supermarkt arbeitet, putzt, Müll weg bringt. Er verdient 5 Dollar für 10 Stunden und meint, er hätte Glück gehabt. Andere arbeiten in Fabriken, das wäre viel schlimmer. Wir sitzen, schweigen. Andere Kinder, sagt er dann, haben im Krieg den Vater, die Schwester, ein Bein verloren. Wieder schweigen wir.

„Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du Dir wünschen?“, will ich wissen. Er denkt nach und erzählt mir dann, dass er manchmal davon träumt, dass er morgens in einem Bett aufwacht und sich dann für die Schule fertig macht. „Ich stelle mir vor, wie es wäre Nachbarn zu haben. Nachbarn, denen ich am Weg in die Schule zuwinke. Das wünsche ich mir.“ Vielleicht ist das Caritas. Zuhören, um besser zu verstehen.

Bettina Riha-Fink

Leiterin Kommunikation der Caritas der Erzdiözese Wien

Ich unterstütze und berate erwerbstätige Menschen, die mit unterschiedlichen Herausforderungen und Problemen konfrontiert sind, sei es in beruflichen oder privaten Angelegenheiten. Meine Arbeit als Beraterin stellt eine vielseitige Tätigkeit dar und das macht meine Arbeit so besonders. Gemeinsam mit unseren Firmenkunden sind wir bemüht, dass es den Mitarbeiter*innen wieder gut geht und dass die unterschiedlichen, individuellen Probleme bestmöglich gelöst werden.

Wir können Betroffene in all ihren Herausforderungen beraten, begleiten und unterstützen. So haben auch erwerbstätige, belastete Menschen eine Anlaufstelle und Ansprechpersonen, die sich um ihr Anliegen kümmern. Und das finde ich sehr wertvoll.

Merve Unsal

Mitarbeiterin der Betrieblichen Sozialberatung der Caritas der Erzdiözese Wien seit 2018

Mein größtes „Wow!“ in den 25 Jahren bei der Caritas war, dass ich anfangs überhaupt eine Arbeitsbewilligung bekommen habe und später sogar die Möglichkeit erhalten habe, eine Führungskraft zu werden.

Worin sich für mich im Alltag Caritas ausdrückt, ist aber vielmehr die familiäre Atmosphäre hier im Haus, die große Wertschätzung durch unsere Leitung, das neu entwickelte Lebensqualitätskonzept, das dafür sorgt, dass wir ganz individuell auf unsere Bewohner*innen schauen und sich auch ihre Angehörigen bei uns gut aufgehoben fühlen.

Und natürlich freue ich mich jeden Tag auf mein Team. Ich glaube, dieses gute Miteinander, das spüren die Bewohner*innen auch.

Mirsada Tutic

Seit 13 Jahren Leiterin der Grünen Etage im Caritas Pflegewohnhaus Schönbrunn

Kurz nachdem er nach Österreich gekommen war, ist Artash zu uns ins Lerncafé nach Wiener Neustadt gekommen. Er war damals 12 Jahre alt. Sein Deutsch war gut, aber nicht gut genug, um in der Schule richtig Anschluss zu finden.

Er hasste die Schule. Aber er liebte es, ins Lerncafé zu kommen. Ich beobachtete ihn dabei, wie er sich entwickelte, Selbstvertrauen gewann, seinen Platz fand. Vor kurzem bin ich ihm begegnet. Er besucht jetzt die HTL.

Erfolge wie dieser sind es, die die Caritas ausmachen.

Martina Polleres-Hyll

Stv. Leiterin des Caritas Bildungszentrums und Leiterin der Lerncafés und des *peppa Mädchenzentrums

Die Caritas ist eine Organisation, die mir am Herzen liegt. Ich bewundere Leute, die sich für Menschen in Not einsetzen, die mit dem Canisibus unterwegs sind und obdachlosen Menschen etwas zu essen geben. Oder die sich im Haus Immanuel um alleinerziehende Mütter und ihre Kinder kümmern.

Ich als Spenderin gebe ja nur ein bisschen Geld. Ich finde nicht, dass das erwähnenswert ist. Da gibt es 100 andere Menschen, die mehr leisten und die viel eher zu würdigen sind.

Helga Mann

Unterstützt seit über 20 Jahren die Arbeit der Caritas regelmäßig mit großzügigen Spenden. Und wir finden sehr wohl, dass das zu würdigen ist, stellvertretend natürlich für viele Spender*innen.

Unlängst wandte sich Frau M. aus Afghanistan hilfesuchend an uns, da ihr Mietvertrag nicht mehr verlängert wurde. Obwohl dies nicht zu unseren Kernaufgaben zählt, nahm ich die Herausforderung an, das vermeintlich Unmögliche möglich zu machen, denn die Ausgangslage war keine einfache. Es ging um eine Gemeindewohnung und die Voraussetzungen passten leider nicht, obwohl die Mutter und Alleinerzieherin mit ihrer 4jährigen Tochter auf Zimmer, Küche & Kabinett wohnte. Sie erhielt eine Absage von der Wohnberatung. Wohin sollte sie jetzt übersiedeln, ohne Job und finanzielle Rücklagen?

Da kam mir die Idee, höhere Stellen einzuweihen und nochmals darauf hinzuweisen, dass es sich um ein Schlafkabinett und kein zweites Zimmer handelt. Prompt kam eine Zusage von der Stadt Wien. Schon bald wird die Kleinfamilie ihre neue Zwei-Zimmer-Gemeindewohnung beziehen können. Ich werde ihr dafür eine Kerze schenken.

Thomas G. Lang

Bildungsberater im Caritas Bildungszentrum über einen seiner Caritas Momente

Ich bin stolz darauf, dass ich im Auftrag der Caritas die Hospizbewegung in Niederösterreich mitbegründen und aufbauen konnte, eine Bewegung, die ganz im Zeichen des organisatorischen Miteinanders stand und die von vielen mutigen und starken Frauen mitgetragen wurde.

Ich finde toll, dass das bei der Caritas möglich war. Damit meine ich dieses grundsätzliche Vertrauen in die Menschen, die an der Basis arbeiten und die ja spüren, wie es den Menschen geht und welche Bedürfnisse da sind. Und dass man dem nachgehen und Angebote dementsprechend weiterentwickeln konnte. Ich wünsche mir, dass das auch in Zukunft möglich sein wird.

Poli Zach-Sofaly

Ehemalige Caritas Mitarbeiterin und Hospiz-Pionierin der ersten Stunde

Mir ist es wichtig zu helfen, weil ich selbst die Erfahrung gemacht habe, wie wichtig Hilfe im Leben sein kann, seit ich mit 29 sozusagen über Nacht körperbehindert wurde. Neben meinen caritativen Einsätzen, Flüchtlingshilfe, Hilfe für Romafamilien in Rumänien etc. ist mir besonders die Caritas Haussammlung, die ich seit über 20 Jahren in Gablitz durchführe, ein Anliegen. Mit diesem Geld können wir notleidende Menschen im Ort unterstützen.

Es ist mir auch wichtig, den Klient*innen so zu begegnen, dass sie ihre Würde behalten und nicht zu Bittstellern degradiert werden. Durch die Unterstützung der Caritas schaffen sie es, vollwertige Mitglieder der Gesellschaft zu bleiben oder wieder zu werden.

Wir alle sollten uns bewusstmachen, dass es ein großes Glück ist, wenn man sein Leben aus eigener Kraft bewältigen kann und keine Hilfe braucht.

Simon Dörflinger

Seit 25 Jahren in der Pfarre Gablitz caritativ tätig und unermüdlicher Unterstützer der Caritas Haussammlung (Foto Mitte)

Es gibt nichts Schlimmeres, als in Kälte und Nässe alleingelassen zu werden. Das darf nicht sein, schon gar nicht in einem Land wie Österreich. Aber helfen alleine hilft nicht. Es braucht auch den Appell an das Gewissen, an die Gewissheit, dass genügend Geld da wäre in unserem Land, um armen Menschen zu helfen, und dass es bloß am Willen fehlt, nicht an den Mitteln. Es sollte niemand im Stich gelassen werden, vor allem junge Menschen nicht.

Darum engagiere ich mich, darum unterstütze ich Organisationen wie die Caritas. Es muss ja nicht jeder Mensch gleich die ganze Welt retten, aber im Kleinen dazu beitragen oder gemeinsam anpacken, damit ist schon viel gewonnen. Jeder bewusst gesetzte Schritt ist zehnmal reicher als unbewusst mitgetrottet ... oder mitgenörgelt.

Karl Markovics

Österreichischer Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Unterstützer der Caritas Wien, etwa bei der Caritas Hospiz Kampagne „Feiert das Leben“, der Gruft-Schlafsackaktion oder als Partner der Caritas Brunnenpassage

Liebe Caritas,

ich habe 2019 im Caritas Ausbildungszentrum in der Seegasse die Ausbildung zur Heimhilfe angefangen und im Juni 2020 als Heimhelferin abgeschlossen. Seit dem 12. August 2020 arbeite ich im Pflegewohnhaus Schönbrunn.

Die Caritas sucht immer nach Lösungen für die Probleme der Welt. Ich liebe das! Gemeinsam können wir helfen! Darum wünsche ich der Caritas alles Gute zum Geburtstag!

Magdalena Kokanovic

Heimhelferin im Pflegewohnhaus Schönbrunn

Ich interessiere mich in meiner Kunst für Fehlverhalten und Missstände. Leider passiert in dieser Hinsicht so viel auf der Welt, dass mir die Themen nie ausgehen werden. Wir Menschen handeln ja permanent aus Habsucht und Machtgier oder einfach wegen dem „Gefallen-Wollen“. Die Kunst ist für mich ein Ventil, um damit umzugehen.

Trotzdem ist es beruhigend, in der Caritas einen Gegenpol zu wissen, wo es um andere Werte geht, um Zusammenhalt, Achtsamkeit, Empathie. Das Schöne an der Caritas ist auch, dass sie die Menschen zwar erreichen, aber nicht missionieren will. Das will ich mit meiner Kunst ebenso.

So gesehen kann ich mir nichts Schöneres wünschen, als dass die Caritas in ihrem Tun so viel Erfolg wie möglich hat.

Deborah Sengl

Künstlerin und langjährige Unterstützerin der Caritas

Begonnen hat alles 1995 als Tschernobyl-Aktion mit einer Ferienaktion für ukrainische Kinder aus bedürftigen Familien. Im Jahr 2000 wurde dann in Kiew das „Haus Aspern“ als Kinderheim gegründet, bezahlt zur Hälfte von der Pfarre Aspern und der Caritas. Die Spenden dafür bringen wir in vielen Einzelaktionen auf: über das Pfarrblatt, mit Kollekten und Sachspendensammlungen. Auch die Kindergartenkinder der Pfarre Aspern sammeln Spielsachen für die Kinder in Kiew.

Ich verpacke und verschicke alles. Wenn wir ein Foto vom Auspacken im Kinderzentrum Aspern bekommen, sorgt das verlässlich für Freude in Wien und unsere Spender*innen sehen, dass alles gut ankommt. 2021 verschickte ich bereits 765 kg, diesmal auch an ältere Personen und Familien. Zur Leiterin des Kinderzentrums, Vera Koshil, besteht eine langjährige Verbundenheit, sie nennt mich ihre „zweite Mutter“. Möge mir Gott weiterhin die Kraft für diese wichtige Aufgabe geben.

Helga Tippel

PfarrCaritasverantwortliche der Pfarre Aspern und unermüdliche Unterstützerin des Kinderzentrums Aspern in Kiew

Wer krank ist, geht in eine Ordination, zeigt seine e-card und ist rundum versorgt. Für obdachlose Menschen ist das unmöglich: keine Wohnung, kein Job, keine Versicherung. Anderen Menschen würde man sagen: „Wissen‘s was, legen Sie sich nieder, kurieren Sie sich aus.“ Aber das kann ich niemanden sagen, der kein Bett hat. Ich kann ihm ein Antibiotikum mitgeben, nur schicke ich ihn dann wieder raus in die Kälte. Und das tut mir manchmal wirklich weh.

Das Schöne an meiner Arbeit ist, dass die Menschen unglaublich dankbar sind. Es gibt mir Sinn, diese Arbeit zu machen, weil ich so unmittelbar spüre, wie ich jemandem helfen kann. Jemandem, dem sonst nicht geholfen würde.

Monika Stark

Ärztliche Leiterin Louisebus. Gemeinsam mit 20 Ärzt*innen und 30 freiwilligen Mitarbeiter*innen trägt sie dafür Sorge, dass Menschen ohne Krankenschein seit nunmehr 27 Jahren eine kostenlose medizinische Versorgung erhalten.

Along with the organizations and professionals that make it up, Caritas Vienna has represented and represents one of the most important partners of Caritas Moldova.

Moreover, through the support provided, Caritas Vienna represented a chance for normality, a ray of hope and joy for the poor and marginalized in Moldova, whether we are talking about children, the elderly, young people, or vulnerable families.

Many thanks for being our partner in learning, growing, providing joy and hope to the poor of the poorest people of Moldova!

Happy 100th anniversary to the whole Caritas Vienna family! God bless you!

Edward Lucaci

Direktor Caritas Moldova

Herzlichste Gratulation zu 100 Jahre Caritas! Zu 100 Jahre Wirken auf so vielen Ebenen!

Danke für den gemeinsamen Weg und die gemeinsame Überzeugung der Wirkung von Kunst für Individuen, für neue kollektive Räume in der Nachbarschaft und für gesellschaftspolitische Zeichen zu sozialem Zusammenhalt!

Wir haben mit Freunden und mit Freuden für die Gäste der Gruft gekocht. Es war eine tolle, bereichernde Erfahrung, die wir auf gar keinen Fall missen wollen.

Wir wünschen der Caritas zum 100jährigen Jubiläum: Alles Gute und toi toi toi!

Yolande del Fabro, Sebastian Loudon,

Franz del Fabro, Karl & Martina Hohenlohe

Karl & Martina Hohenlohe haben mit Freunden für die Gruft gekocht. Assistiert haben ihnen die Gruftgäste Ewald (mit dem Messer) und Günther (mit dem Schöpflöffel)

Durch Hilfe wird verzweifelten Menschen Hoffnung und Zuversicht zuteil. Darum habe ich die Caritas immer wieder gerne bei Aktionen und Veranstaltungen unterstützt, z.B. bei einer vorweihnachtlichen Lebensmittelausgabe für armutsbetroffene Menschen am Stephansplatz, wo ich mir in Folge eine ordentliche Verkühlung zuzog.

Ein anderes Mal sagte ich anlässlich der Hungerkampagne auf der Mariahilferstraße im Regen die Quadrille an und holte mir erneut kalte Füße. Trotzdem würde ich für die Caritas jederzeit wieder ein Tänzchen wagen und kann das auch nur weiterempfehlen.

Liebe Caritas, ich gratuliere ganz herzlich

zum 100. Geburtstag!

Thomas Schäfer-Elmayer

Leiter der Tanzschule Elmayer, Experte zu den Themen Etikette, Anstand, Manieren und gutes Benehmen und langjähriger Unterstützer der Caritas

Geld für die Caritas sammeln? Damit das gelingt, braucht es viel, nicht nur das Talent, die richtigen Menschen im richtigen Moment auf das richtige Thema anzusprechen, es braucht auch Fleiß, Geduld und das Wissen, dass es ungeachtet aller Kennzahlen, Summen, Beträge letztlich immer um konkrete Menschen geht.

Die Spender*innen stehen im Zentrum unserer Arbeit, unabhängig von ihrem Hintergrund, Status, Geschlecht und Sein. Das hält mich am Ball, das macht mir Freude. Ähnlich dem Sterntalermädchen, das sich über die aus dem Nachthimmel fallenden Silbertaler freut, freue ich mich über die Hilfe, die durch Spenden möglich wird, über das Gute, das für Menschen in Not bewirkt werden kann. Gemeinsam mit den Spender*innen weiß ich: wir schaffen einen Unterschied, wir helfen.

Ingrid Rachbauer

Fundraiserin der Caritas der Erzdiözese Wien

Herr A. kam als unbegleiteter Minderjähriger aus Afghanistan nach Österreich und wurde durch eine von den Behörden routinemäßig – und eigentlich rechtswidrig – durchgeführte Altersfeststellung um zwei Jahre älter gemacht. Als mittelbare Folge dieses frühzeitigen Eintritts in die Volljährigkeit verlor Herr A. seine Unterkunft, er entwickelte eine Psychose, es häuften sich unbezahlte Rechnungen von Spital und Rettung an, schließlich wurde er in Schubhaft genommen. Als die afghanische Botschaft endlich die Authentizität des Reisepassfotos bestätigte, musste er freigelassen und dem Jugendamt übergeben werden.

Was hat das mit mir zu tun? Ich bin eben lieber dort, wo ich etwas tun kann und nicht tatenlos zusehen muss. Ob das jetzt bedeutet, um zwei Uhr morgens jemand von der Schubhaft abholen, der um 5 Uhr morgens abgeschoben worden wäre, oder einen jungen Menschen rechtlich zu vertreten ... bei der Caritas kann ich das tun und darum bin ich gerne dabei.

Roland Hermann

Seit 1989 als Rechtsberater im Einsatz und derzeit in der Caritas Asyl- und Fremdenrechtsberatung tätig (und auch bei der Freiwilligen Feuerwehr)

Dass ich im Haus St. Elisabeth meinen 100. Geburtstag gemeinsam mit meiner Familie feiern konnte, das war ein schönes Geschenk und dafür bin ich sehr dankbar.

Jetzt habe ich gerade gehört, dass die Caritas genauso alt ist wie ich. Da gratuliere ich recht herzlich.

Johanna Wabitsch

Bewohnerin des Pflegewohnhauses St. Elisabeth in Döbling, das 1967 gegründet wurde und eines der ältesten Caritas Wohnhäuser für Senioren ist

Vor einigen Jahren erreichte ein verzweifelter Vater mit fünf Kindern unser Land. Die Familie wurde während der langen Flucht getrennt, die Mutter lag schwer erkrankt in einem Spital in einem Nachbarland. Innerhalb kürzester Zeit spannte sich ein dichtes Netz von Helfer*innen um diese schutzbedürftige Familie. Eine Pfarre stellte eine Wohnung zur Verfügung, Pfarrmitglieder und private Helfer*innen versorgten die Familie mit Lebensmittel und notwendigen Dingen. Für die Kinder wurden Spielsachen gefunden, Freiwillige gaben Deutschunterricht und Sozialarbeiter*innen organisierten die Sozial- und Rechtsberatung.

Durch das Zusammenwirken haupt- und ehrenamtlicher Helfer*innen konnte die Familie in ihrer neuen und sicheren Heimat die Strapazen der Flucht gut überstehen und sich schließlich ein neues Leben aufbauen. Und wenn man mich fragt, wer war denn hier die Caritas, so sage ich klar: „Wir alle!“

Mirela Meric

Langjährige Mitarbeiterin der Caritas und Leiterin der Wohngemeinschaft Dilan für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

100 Jahre Caritas – ein wahrhaft großer Geburtstag! Die Caritas ist eine starke, sehr lebendige und fast überall akzeptierte Organisation, die Großartiges leistet. Natürlich kann man den Prätext der „Barmherzigkeit“ auch unter verschiedenen Blickwinkeln sehen. Aber für mich ist der Begriff mit Blick auf den biblischen Samariter, der hilft, wo geholfen werden muss, ohne zu fragen: „Was krieg‘ ich dafür?“, ein sehr sympathischer.

Und so wünsche ich alles Gute nicht „nur“ zu diesem Geburtstag, sondern auch für die tägliche, sehr aufopfernde Arbeit mit den hilfsbedürftigen Menschen auf dieser Welt und in unserer Heimat. Solidarität ist ein Grundelement, das verbunden mit Empathie und Liebe zu mehr Frieden, Zusammen-halt, individuellem Glück und somit zu einer besseren Welt führt.

Michael Häupl

Ehemaliger Bürgermeister von Wien

Ich habe meine Heimat in der Caritas gefunden, besonders in der Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen. Dabei bin ich 1998 zufällig zur Caritas gekommen. Ich habe ein abgeschlossenes Medizin-studium, wollte aber wegen meiner Kinder in nächster Umgebung zum Wohnort arbeiten. So begann ich als Abteilungshelferin im Haus St. Bernadette. Hier traf ich zum ersten Mal Menschen, die an Demenz erkrankt waren, und hatte sie von Anfang an gern. Ich blieb und wurde Sozialbegleiterin.

Eines meiner schönsten Erlebnisse: Eine Dame kam neu ins Haus und war sehr betrübt. Da setzte sich eine andere Bewohnerin zu ihr und sagte: „Sei nicht traurig. Wirst sehen, da kannst sein, wie du bist.“ Das hat mich sehr berührt und ich dachte, dass wir miteinander auf einem guten Weg sind.

Helga Singer

Langjährige Sozialbegleiterin im Pflegewohnhaus St. Bernadette und seit ihrer Pension ehrenamtlich im Haus tätig

Wenn ein Mensch Recht bekommt, ist es ein fast andächtiger Moment. Die Minute nach Verkündung der Entscheidung beim Verwaltungsgericht ist ein Augenblick, in dem die ganze Anspannung der letzten Stunden auf einmal abfällt, die Ungewissheit, der Druck, die Enge all der Stehsätze und Formalismen. Ein Moment, in dem die Entscheider*innen ebenso wie die Antragsteller*innen eine fast peinliche Berührung befällt, unerwartet, weil niemand weiß, was zu sagen ist, weil das Gesetz keinen Stehsatz vorsieht für diese Minute reinen Glücks. In diesem Moment tritt zutage, was das Recht hinter dem juristischen Sprachdschungel, hinter abertausenden Paragraphen eigentlich ist: Ein Ausdruck menschlicher Empathie.

Es macht uns stolz, dass wir als Rechtsberatung der Caritas Wien unseren Klient*innen dabei helfen dürfen, diesen Moment zu erreichen: Der afghanischen Frau, die einen Schutzstatus erlangt. Dem bosnischen Maronibrater, der nach Jahrzehnten eine Aufenthaltskarte erhält. Der österreichischen Alleinerzieherin, die ihre dringend benötigte Sozialhilfe bekommt. Das ist unser Caritas-Moment.

Caritas ist die fleischgewordene Nächstenliebe. Dort, wo Menschen in Not sind, greift sie zu. Sie macht sich dadurch auch angreifbar, ist unbequem.

Sie erinnert an die Verantwortung über die eigene Komfortzone hinaus. Damit ist sie nicht zuletzt auch für manche in der katholischen Kirche – Amtsträger*innen und brave Messbesucher*innen – verstörend ... und gleichzeitig so unverzichtbar.

Ob geflüchtete oder wohnungslose Menschen – Nothilfe leisten, Gerechtigkeit einfordern, an einer besseren Welt mit bauen. Ad multos Annos!

Christian Konrad

Ehemaliger Bankmanager, Flüchtlingskoordinator und langjähriger Förderer der Caritas der Erzdiözese Wien. Auf dem Foto bäckt er gemeinsam mit seiner Frau Kekse für die Caritas.

Ich dachte lange, man müsste ins Kino gehen oder sich durch die Weltliteratur schmökern, um Held*innen zu begegnen. Seit ich bei der Caritas arbeite, weiß ich es aber besser, denn ich habe hier tagtäglich das Privileg, mit echten Alltags-Held*innen zusammenzuarbeiten.

Beim Canisibus engagieren sich über 100 Menschen, ganz ohne Superwoman-Kostüm oder Batmobil, ehrenamtlich in ihrer Freizeit, um sich für andere zu einzusetzen – zwar erst seit 30, doch sicher noch für weitere 100 Jahre.

Julia Wiesflecker

Mitarbeiterin beim Caritas Canisibus, der seit 1990 an 365 Tagen im Jahr unterwegs ist, um armutsbetroffene Menschen mit einer warmen Suppe zu versorgen

Kleine Alltagsmomente sind meine Caritas Momente.

Abend. Nach einem langen Arbeitstag verlasse ich das Mutter-Kind-Haus später, als ich mir’s vorgenommen hatte. Im Hof sind noch drei Buben, die wieder einmal genau da herumklettern, wo es leider verboten ist. Ich seufze innerlich. Geh zu ihnen. „Runter da! Ihr seid’s schlimm!“, sage ich streng, vielleicht auch ein wenig schmunzelnd. Sie kommen gelaufen, reuig Besserung gelobend. Sie verwickeln mich in ein kleines Gespräch. Ich mag sie, diese wilden Kinder, und sie mögen mich. Das spür ich.

Die Schwere, die ich vorher noch empfunden habe, ist vergangen. Begegnung. Beziehung. Das ist für mich Caritas.

Clementine Rath

Leiterin des seit 1993 bestehenden Mutter-Kind-Hauses Immanuel der Caritas der Erzdiözese Wien

Ich kannte bereits die Caritas, als sie noch in der Trautmannsdorffgasse war. Damals noch als Klientin und jetzt seit 26 Jahren in verschiedenen Bereichen freiwillig tätig. Die Aufgaben wachsen und ich mit ihnen. Die Caritas hat mir eine Hand gereicht und ich hab sie dankbar angenommen.

Aus meiner Sicht ist die Caritas für Menschen am Rand gegründet worden, damit diese eine Stimme erhalten, und es ist fantastisch, was daraus geworden ist. Für mich persönlich war die Caritas immer etwas, das mir Halt gegeben hat, aber auch die Chance, in Abgründe zu blicken und ein Bewusstsein für soziale Realitäten zu entwickeln.

Gisela Leckel

Freiwillige Mitarbeiterin in der Caritas Erzdiözese Wien, insbesondere in der PfarrCaritas

Es freut mich sehr, dass ich bei der Caritas arbeite. Ich erzähle meiner Familie und allen Freunden, dass ich gerne mit alten Leuten arbeite und die Caritas die beste Stelle dafür ist.

Ein Kunde hat zu mir gesagt (er sagt es jedes Mal, wenn ich komme): „Wenn du mich nicht mehr betreust, dann lebe ich nicht mehr. Ich freue mich auf jede Minute, wenn du kommst. Du bist meine Energie zum Leben!“

Wenn ich sehe, dass meine Kund*innen zufrieden und glücklich sind, weiß ich, dass ich an der richtigen Stelle bin, dass ich dort helfe, wo Hilfe notwendig ist, und dass meine Arbeit einen

Sinn hat.

Alles Liebe zum 100jährigen Jubiläum.

Iva Skalicka

Heimhelferin bei der Caritas Erzdiözese Wien, Station Haugsdorf-Pulkautal

Berge an Windeln? Herz, was willst du mehr? Meine Frau Renate und ich haben 2015 im ehemaligen Semperitwerk in Traiskirchen beim Sortieren von Spenden geholfen.

Unser absolutes Highlight war es, unzählige Windeln nach Größe zu ordnen und zu lagern. Da konnten wir – vor allem in den Armen und im Kreuz – richtig spüren, wie groß die Spendenbereitschaft der Österreicher*innen ist.

Ein Brand in der Halle hat für unseren Traumjob ein jähes und trauriges Ende bedeutet, doch die tolle Erfahrung nimmt uns niemand mehr.

Karl Leitner

Seit 2015 freiwilliger Mitarbeiter, derzeit beim Caritas Lerncafé Wr. Neustadt

Zweimal pro Woche kommen Menschen mit einer lebensbegrenzenden Krankheit, die aber noch mobil sind, ins Tageshospiz und werden hier individuell und liebevoll betreut und verwöhnt. Es gibt verschiedene Therapieangebote, gemeinsames Mittagessen mit Gesprächen, Lachen, Austausch.

Es geht selten um Krankheit oder Schmerzen, die Freude am Miteinander-Sein und der wohltuenden Betreuung durch das Team ist spürbar im Vordergrund. Ich habe mir lange nicht zugetraut, in einem sozialen Bereich zu arbeiten und bin sehr dankbar, dass es mir die Caritas so leicht gemacht hat. Ich freue mich, dabei zu sein!

Rita Hack

Pensionierte UN-Angestellte und seit einem Jahr ehrenamtlich im Tageshospiz der Caritas Erzdiözese Wien tätig

Jahresbeginn 2021, Interviewpartner gesucht für einen Filmdreh. Um Einsamkeit soll es gehen. Wir wissen schon: darüber redet man nicht gerne. Wir fragen Martin, regelmäßiger Anrufer beim Plaudernetz. Gänsehaut, als er zusagt, weil: er will „der Caritas etwas zurückgeben“.

Ein paar Tage später in einem Beserlpark in Wien. Kalt ist es und früh, besonders für Martin. Normalerweise steht er um die Zeit nicht auf. Doch vor lauter Aufregung habe er eh nicht schlafen können. Dann erzählt er, wie es ist, einsam zu sein, niemanden zum Reden zu haben. Und wie gut es tut, wenn man ein offenes Ohr findet. Wieder Gänsehaut, nicht nur, weil es kalt ist … auch, weil wir wieder einmal intensiv spüren, was „Caritas“ für uns bedeutet: ein offenes Ohr für ALLE Menschen haben.

Petra & Dunja

Mitarbeiterinnen beim Caritas Plaudernetz, dem Telefon für Mitmenschlichkeit – und für alle, die niemanden zum Plaudern haben

Mein Großvater, in dessen Simmeringer Wohnung wir gelebt haben, als ich klein war, hat immer gesagt: „Wenn man den lieben Gott braucht, ist er nie da.“

Aber ich glaube, es genügt nicht, auf Gott zu hoffen, wenn man Probleme hat. Man muss schon eher an sich selbst glauben und sich selber helfen – oder zumindest sich helfen lassen, zum Beispiel von der Caritas.

Darum bin ich froh, dass es Hilfsorganisationen wie die Caritas gibt. Die Vernunft der Menschen ist zwar enden wollend, aber das Gute im Menschen nicht. Zumindest hoffe ich das.

Herbert Prohaska

Einer der bekanntesten und erfolgreichsten österreichischen Fußballer, beliebter Fernsehmoderator und Unterstützer der Caritas bei der Gruft-Schlafsackaktion sowie bei „72 Stunden ohne Kompromiss“

Frau K., die ich betreut habe, war eine starke Raucherin. Zwei Stunden lang in einer Wohnung voller Rauch den Haushalt zu machen, war sehr schwer für mich. Darum sagte ich: „Ich schicke besser einen Kollegen.“ Frau K. wollte das nicht. Sie versprach, keine Zigarette zu rauchen. Stattdessen aß sie Zuckerl. Wir haben in dieser Zeit viel geplaudert, auch über die Nachteile des Rauchens. Eines Tages wollte sie aufhören und tat es auch. Doch als ich für zwei Wochen in Urlaub war und zurückkam, war die Wohnung wieder voller Rauch. „Ich kann ohne Zigaretten nicht leben“, meinte sie. Dann haben wir gemeinsam darüber gelacht.

Ich bin sehr froh, mit älteren Menschen zu arbeiten. Ein Patient sagte mir, wenn ich durch die Haustür käme, brächte ich Licht hinein. Es hat mich sehr gefreut, das zu hören. Darum glaube ich, dass ich bei der Caritas am richtigen Ort bin. Es erfüllt mich mit Zufriedenheit, wenn ich am Ende meines Dienstes sehe, dass ich Glück und Zufriedenheit geben konnte.

Rudra-Prasad Chudal

Seit 2016 Heimhelfer bei der Caritas Pflege Zuhause Simmering

100 Jahre Caritas! Diese wunderbare und visionäre Einrichtung ist jünger und lebensnaher als so manches Start-up. Seit jeher fasziniert mich, was eine professionell geführte Organisation mit dem Fokus auf grundlegende Werte als gesellschaftlicher Motor zu leisten in der Lage ist.

Auch im Bereich der Kunst! Superar, Stand 129, Tanz die Toleranz und die Brunnenpassage geben ein beredtes Zeichen für die soziale Weitsicht dieser wunderbaren Organisation.

Tausend Dank für das Engagement und von Herzen alles Gute!

Matthias Naske

Intendant des Wiener Konzerthauses

Caritas gave me a chance to see the different sides of life with pain and despair, on the one hand, and with love and support, on the other hand.

During the monitoring visits to our partner organizations in Ukraine I entered the homes of beneficiaries who suffered a lot and received assistance and comfort from Caritas.

I was amazed by the good humour and gratitude of people who were bed-ridden for years. Many of them say that they would not have survived without Caritas.

What I appreciate most about Caritas are my colleagues. Never before have I encountered so many compassionate and generous people sharing their unconditional love and mercy.

Olga Chertilina

Caritas Vienna Project Officer in Ukraine

Der Geschmack der Caritas? Das ist für mich Respekt und Offenheit, ein Miteinander, das Zusammenrücken, das uns die Integration aktiv gestalten und leben lässt. 100 Jahre, das ist eine Leistung, davor zieh ich den Hut. Meine Marke STAUD’S Wien hat gerade mal Halbzeit. Umso glücklicher bin ich, diese großartige österreichische Institution ein Stückchen des Weges begleiten und auch weiterhin als Partner unterstützen zu dürfen.

Die Caritas – eine Unternehmung, auf die wir stolz sind. Weiter so, auf die nächsten 100 Jahre und mehr!

Hans Staud

STAUD’S Gründer Hans Staud, Genusspionier aus Überzeugung und langjähriger Unterstützer der Caritas, u. a. bei der Gurkenglas-Aktion oder der Involvierungsaktion „Caritas&Du“ aus dem Jahr 2013 (Foto)

Unser cooler Caritas Moment war, wie wir geheiratet haben und gemeinsam in unsere Wohnung gezogen sind. Dabei haben uns die Betreuer sehr viel geholfen, weil es gab schon sehr viel zu organisieren. Unsere Feier in der Kirche war besonders schön.

Wir können so leben, wie wir möchten und bekommen die Unterstützung, die wir brauchen. Das finden wir wichtig.

Domenic & Maria

Domenic ist Interessenvertreter im Caritas Bereich Menschen mit Behinderung für die Region Wien

Während meines Studiums konnte ich mir nicht vorstellen, bei der Caritas zu arbeiten. Heute, 23 Jahre später, weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war. Die Kolleg*innen hat immer schon ein überdurchschnittliches Engagement, viel Empathie und der Wille, sich für Menschen am Rande der Gesellschaft einzusetzen, ausgezeichnet. Die Grundhaltung: „Geht nicht, gibt’s nicht“ ist omnipräsent und reißt mit.

Es sind jene Momente, wo wir miteinander kreativ sind, gegen den Strom denken, aber immer wertschätzend bleiben und das Ziel vor Augen haben. Und am Ende sind wir gemeinsam froh, wenn uns wieder etwas gelungen ist. Manchmal etwas Kleines, das Erstaunliches bewirkt, oft auch etwas Großartiges, das uns allen Kraft gibt.

Elisabeth Mimra

Leiterin der carlas, der Spendenlager & Second-Hand-Shops der Caritas, die soziale und ökologische Nachhaltigkeit miteinander verknüpfen

Seit 100 Jahren agiert die Caritas im Dienst der Menschlichkeit und Nächstenliebe.

Ihr wertvoller Einsatz für Mitmenschen in schwierigen Lebenssituationen ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Für ihr Engagement möchte ich allen Mitarbeiter*innen sowie ehrenamtlich Tätigen von Herzen danken.

Zum runden Jubiläum alles Liebe und Gute und für die Zukunft weiterhin viel Erfolg, Kraft, Tatendrang und Zuversicht.

Günter Geyer

Aufsichtsratsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins und langjähriger Unterstützer der Caritas

Ich arbeite seit 45 Jahren in der Pfarre Breitensee mit. Wir geben Essen an Obdachlose aus und hatten immer viele Gäste, in letzter Zeit auch Menschen, die zwar eine Wohnung haben, aber mit ihrem Geld nicht durchkommen. Anfangs wurden wir in der Pfarre schief angeschaut, aber dann hat sich das durchgesetzt, weil wir dahintergestanden sind. Mittlerweile ist der Zusammenhalt in der Pfarre fantastisch, wann immer wir etwas brauchen, werden wir unterstützt.

Warum ich mich engagiere? Ich habe mir damals gedacht: Ich bin zwar Christin, aber was tue ich eigentlich dafür? Darum habe ich mitgeholfen und das hat mich dann so erfüllt, dass ich dabei geblieben bin.

Martha Schuberth

Pfarrliche Caritasverantwortliche in der Pfarre Breitensee

Hier eine kleine Begebenheit, die uns ungemein gefreut hat: Nach zwei Wochen Lockdown verirren sich wider Erwarten nur wenige Menschen in die vorweihnachtliche SCS. Wie die netten Kolleg*innen in den Geschäften rund um den Caritas Pop Up Store, sind auch wir nicht sehr beschäftigt. Dabei hätten wir so viel Schönes und Nachhaltiges im Angebot.

Endlich, um 16 Uhr, schaut ein Paar vorbei, einen Zettel in der Hand: Ziegen für Burundi, Schlafsäcke für Obdachlose, Wärmepakete, Babypakete …

gleich mehrere Karten um 4.600 Euro nimmt das Paar mit. Gesammelt haben sie diesen unglaublichen Betrag mit dem Verkauf selbstgemachter Marmelade, mit privaten Flohmärkten, mit Spenden von Freunden. Erstaunen und dankbare Freude bei den freiwilligen Helfern im Shop.

Christiane & Horst L.

2019 erstmals als freiwillige Mitarbeiter im Caritas Pop-up-Store in der SCS dabei und „jederzeit wieder“

Mein Freund Robert Tauber hinterließ mir eine größere Summe Geldes ohne Empfehlung, was mit dem Geld geschehen soll. Bei seinem Begräbnis traf ich mehrere seiner Nachhilfeschüler – oft Ottakringer Arbeiterkinder, die jetzt als Frau oder Herr Doktor angesprochen werden. Das brachte mich auf die Idee, wie das Geld im Sinne vom Robert Tauber verwendet werden kann: Dr. Tauber und seine Frau Grete hatten unter den schwierigsten Umständen als Flüchtlinge in Shanghai gelebt, Bildung war für sie immer von großer Bedeutung.

Nach einem Gespräch mit Michael Landau wurde der Robert-und-Grete-Tauber Fonds geschaffen, der Flüchtlinge bei ihrer Weiterbildung helfen soll. Der Fonds existiert seit 23 Jahren. Nach den Erfahrungen kann ich nur sagen: Ich würde es

noch einmal so machen.

Robert Rosner

Der Robert-und-Grete-Tauber-Gedenkfonds unterstützt seit 23 Jahren junge geflüchtete Menschen auf ihrem Bildungsweg. Herr Rosner ist mittlerweile

97 Jahre alt und damit nur 3 Jahre jünger als die Caritas.

„Ich bin die Caritas, und du?“ fragt das Geburtstagskind. „Ich bin die Diakonie“, antwortet die ältere Schwester. Gemeinsam glauben wir an Nächstenliebe und Solidarität. In ökumenischer Verbundenheit setzen wir uns ein für Menschen, die an den Rand gestellt werden. Denn Jesus Christus spricht: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern und Schwestern, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40)

Auf die nächsten 100 Jahre Not sehen und handeln – zum Wohl und happy birthday, Caritas!

Maria Katharina Moser

Evangelische Pfarrerin, Sozialethikerin und seit 2018 Direktorin der Diakonie Österreich

Meine Caritas Momente sind

1. Februar 2012 – mein erster Arbeitstag in der Familienhilfe

1. Dezember 2012 – als das neue Leitungsteam der Familienhilfe komplett war und alle MitarbeiterInnen sich gut in die neue Struktur eingefunden haben (wir waren damals 56 MitarbeiterInnen)

1. April 2014 – als die Ausrollung der Familienhilfe PLus in allen NÖ-Bezirken umgesetzt war

20. Mai 2016 – als das Handbuch für die FamilienhelferInnen endlich fertig war und wir mit allen beteiligten MitarbeiterInnen gefeiert haben

2. August 2018 – als das gesamte LeiterInnenteam der Familienhilfe Wien einen völligen „Neustart“ (bedingt durch Ankündigungen der MA 11 die Verträge neu zu gestalten) beschlossen hat – ein Strukturreformprozess nahm seinen Anfang (und findet heuer seinen Abschluss) – alle MitarbeiterInnen arbeiteten mit und „erfanden sich zum Teil neu“

19. Februar 2019 – als das Leiterinnenteam der Familienhilfe NÖ einen Strukturreformprozess in Angriff nahm – und alle MitarbeiterInnen trugen und tragen ihn mit (Abschluss 11/2020)

wenn eine Familie unsere Unterstützung gerne annimmt (und viele bedanken sich auf wunderbare Weise bei den MitarbeiterInnen)

wenn eine Familie, der wir von der Kinder- und Jugendhilfe zugewiesen werden, oft nach wochenlanger abwehrender Haltung doch ihre „Tür öffnet“

wenn eine Sozialarbeiterin sagt: Da ist ihrem Team mit der Familie wirklich etwas gelungen!

wenn beim Vernetzungstreffen das Feedback kommt: Ihr wart trotz Corona immer vor Ort bei den Familien!

wenn die KollegInnen, nach einem stressigen Tag noch Zeit finden, sich auszutauschen

wenn wir gemeinsam an schwierigen Problemen arbeiten und Lösungen finden

wenn wir gemeinsam lachen

wenn wir (jetzt sind wir 110) gemeinsam in die Zukunft schauen

Roswitha Mikusch

Leiterin Familienhilfe und Calimero und Caritas Mitarbeiterin seit 2012

Ich hab gelernt: „Sei immer freundlich, biete älteren Personen in der Straßenbahn einen Sitzplatz an, alle Menschen sollten respektiert werden.“ Ich hab gelernt, was mir wichtig ist, was Werte sind, was Haltung ist. So zum Beispiel im *peppa Mädchenzentrum der Caritas. Da durfte ich so unglaublich coole Mädchen kennenlernen, die dann auch noch einen Song von mir gerappt haben.

Manchmal frag ich mich: was kann ich tun? Was vermag ich denn schon zu tun, zu hinterlassen, um etwas Bleibendes zu schaffen? Dann seh ich so junge Powerfrauen im *peppa, nicht schüchtern, nicht zurückhaltend, die mir die Welt erklären, als wäre es das Einfachste der Welt und ich merke: sie haben so recht. Dann seh ich, dass alles Wechselwirkung ist.

Yasmo

Spoken-Word-Artistin und Unterstützerin der Caritas

2012 fuhr ich mit Klaus Schwertner zum ORF. Ich war zur einem Live-Interview bei Barbara Stöckl eingeladen und sehr nervös. Ich glaube, um mich etwas abzulenken, erzählte mir Klaus von der Idee eines Kältetelefons. Mit einem eigenen Telefon könnte man die Gruft in Sachen Spendenanfragen im Winter entlasten und vielleicht die Bevölkerung motivieren, Schlafplätze Obdachloser zu melden. Ich war begeistert. Noch im selben Jahr erhielten wir 500 Anrufe, heuer waren es 7.700 Anrufe.

Beim Kältetelefon arbeiten 70 Freiwillige und ab Mitternacht übernimmt das Notruftelefon der Caritas die Anrufe. Jeden Abend im Winter sind die Streetwork-Teams der Caritas unermüdlich im Einsatz, um jene zu erreichen, die den Weg nicht in die Notquartiere finden.

Susanne Peter

Seit 35 Jahren Sozialarbeiterin und seit 25 Jahren Mitarbeiterin der Caritas der Erzdiözese Wien. Sie leitet heute das Caritas Kältetelefon.

Váš kolega Iva Skalická je falešná a velmi zlá žena. Je člověkem dvou tváří. Její pravá tvář by určitě hodně kolegů překvapila a nechápali by, že dokáže na jednu stranu "pomáhat" a na stranu druhou ubližovat. A tu druhou stranu ovládá bravurně. Brunclík.

Die Caritas hat mindestens 111 Tricks, um Menschen, die Hilfe brauchen, zu unterstützen. Die Caritas löst dabei die schwierigsten Fälle, seit 100 Jahren.

Ich aktiviere zu diesem Jubiläum nicht nur den Gratulations-Trick, sondern vor allem den Hochachtungs-Trick.

Liebe Caritas, bleib auf der Spur.

Thomas Brezina

Kinderbuchautor und langjähriger Unterstützer der Caritas

Kann denn eine christliche Pfarre authentisch sein, ohne sich für die Menschen am Rand einzusetzen?

Caritas ist eine der Kernaufgaben für uns Christen, erfreulicherweise ist gerade dafür auch Bereitschaft zur Mitarbeit in der Pfarre da. Als das bewährte Caritas Team aufgrund von Corona die langjährige Betreuung unterbrechen musste, hat sich schnell ein jüngeres engagiertes Team gefunden, das seither im Sommer eine Klimaoase, im Winter eine Wärmestube mit Essensausgabe gestaltet.

Allen diesen Ehrenamtlichen spürt man die Freude an ihrer Tätigkeit an, sie erfahren damit wohl den Kern unserer Frohen Botschaft. Ich denke, wenn in einer Pfarre dieser Auftrag gelebt wird, dann wird sie auch in ihren anderen Botschaften und Aufgaben glaubwürdiger.

Lilli Donnaberger

Pfarrliche Caritasverantwortliche in der Pfarre Hütteldorf über die Gründe ihres Engagements

Mittlerweile bin ich 5 Jahre hier und kenne mich allmählich ein bisschen aus. Es ist immer wieder eine schöne Arbeit, aber auch fordernd. Ich bin einmal in der Woche einen Tag hier, das passt genau. Wir pflanzen und ernten Kräuter und Blüten und stellen damit Tees und Salze her. Die werden dann schön verpackt und verkauft. Viele der Klient*innen haben ein eigenes Hochbeet, da muss man schauen, dass sie das gut betreuen. Es ist also nicht nur Gartenarbeit, sondern auch ein bisserl Betreuung.

Was ich hier so mag, das sind die Leute, die sind so enorm herzlich. Auch das Ambiente ist wunderschön, besonders im Sommer. Ich habe noch keinen Tag erlebt, wo ich auch nur den leisesten Widerwillen verspürt hätte, hierher zu kommen.

Das ist die Caritas für mich.

Harmen Tromp

Ballettmeister, Tanzlehrer, ehemaliger Co-Direktor des Tanztheaters Wien und seit 5 Jahren freiwilliger Mitarbeiter „Am Himmel“

Denke ich an 100 Jahre Caritas, denke ich auch an meine wunderbaren Caritas Momente. Aber es gibt einen ganz besonderen Tag, der mich immer wieder daran erinnert, wie wertvoll die gemeinsame Arbeit für die gute Sache ist.

Es war im April 2010 nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti. Wir konnten die Schulen in Cité Soleil, einem ganz dunklen Ort in Port au Prince, wieder eröffnen… und hunderte Kinder strömten lachend durch die Schultore. Das werde ich nie vergessen.

Dieses Lachen, diese Freude, diese Hoffnung, das bedeutet Caritas für mich.

Ilse Simma-Boyd

Ehemalige Mitarbeiterin der Caritas Auslandshilfe und derzeit strategische Leiterin der Caritas Pflege Wien

„Not sehen und handeln“: Dieses Grundmotto der Caritas feiert seinen 100. Geburtstag. Herzliche Gratulation zu diesem Jubiläum. Für mich war und ist die Caritas ein wesentlicher und unersetzlicher Bestandteil unserer Gesellschaft, um einerseits Hilfestellung in vielen Bereichen zu leisten und andererseits Mitmenschen zu motivieren, diese Aktivitäten zu unterstützen.

Zusammengefasst: 100 Jahre CARITAS = 100 Jahre HUMANITAS. 100 Jahre CARITAS = 100 Jahre CARE CULTURE.

Vielen Dank von meiner Seite und herzliche Glückwünsche zum Geburtstag!

Susanne Widl

Inhaberin Café Korb in Wien und Unterstützerin der Caritas

Vor etwa 35 Jahren saß ich in der Straßenbahn, als der etwas angeheiterte Karl B. zustieg. „Grüssi, Herr Sozialarbeiter“, dröhnte er mit lauter Stimme. „Danke, dass sie mir a g’scheits Bett vermittelt hab‘n.“ Und an alle Fahrgäste gewandt: „Wissens, die Leit‘ vom Bahnhofsozialdienst san super, de tuan wos für uns Obdachlosen!“ Als einige Fahrgäste zu applaudieren begannen, war ich stolz auf die Caritas & mich.

Begonnen habe ich 1984 als Sozialarbeiter beim Bahnhofsozialdienst. Bis in die 1990er Jahre wurden Anrufe an die Caritas Zentrale nach Büroschluss der Zentrale zu uns weitergeleitet. Das Telefon klingelte oft, wenn sich Leopold Ungar, Helmut Schüller oder Michael Landau in TV-Interviews für benachteiligte Menschen eingesetzt hatten. Ich hörte manchmal Lob, meist aber wüste Beschimpfungen. In jenen Momenten wusste ich, dass ich bei der richtigen Organisation gelandet bin.

Erich Steurer

Leiter der Notversorgung im Fachbereich Obdach und Wohnen der Caritas der Erzdiözese Wien

Die Kirche liebt es, lateinische Worte zu verwenden.

Ich habe in meinem lateinischen Dictionare nachgeschaut und als Übersetzung für Caritas „Nächstenliebe“ gefunden! Viele Christen glauben, dass Jesus dieses wichtige „Gebot“ erfunden hat. Dem ist aber nicht so! Zuerst steht es in der jüdischen Bibel und dann hat der Jude Jesus es auch postuliert! Er war ja ein gelehrter Jude und kannte es von seinen Studien!

Im Talmud kommt zum Rabbi Hilel ein Mensch, der Jude werden will und zur Bedingung gestellt hat, dass ihm Hilel die Essenz des Judentums in einer Zeitspanne erläutern kann, in der er auf einem Bein stehen kann. Hilel sagt: „Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füge keinem anderen zu.“ Ins Positive umgedreht heißt das: Helfe Deinem Nächsten, eben: „Caritas“.

Lieben heißt unterstützen, helfen! Auch ein Rabbiner ist wie eine Caritas! Zu ihm kommen die Wohlhabenden spenden und er verteilt es unter den Bedürftigen! Happy birthday, Caritas!

Paul Chaim Eisenberg

Ehem. Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Wien

For 100 years, Caritas has been the culture and tradition of solidarity in Austria. For 100 years, the people of this country have been near the neighbour’s need from around the world. The same culture and form of solidarity manifestation has been transmitted with generosity and professionalism by Caritas team in the countries where it operates.

For 15 years, we are honoured to be Caritas Vienna partners in the Republic of Moldova. For 15 years, we have lived together the history of building philanthropy here. During this period, we have learned a lot from the intervention models developed by Caritas, adapted of course to the local need and specificity. Thanks to programs supported by Caritas, we have been able to provide life expectancy, support and trust to people affected by various social problems. It is valuable to help people in need, but perhaps it is even more valuable to give sustainability to change through partnerships and trust provided to local partners. Happy anniversary, Caritas!

Igor Belei

Executive Director Diaconia Moldova

Es gibt meines Erachtens im gesamten Erdenrund und auch im Universum nichts Machtvolleres als Caritas. Sie ist der Schlüssel zur Heilung, zur Gerechtigkeit, zur Menschenwürde, zur Versöhnung, zum Verzeihen, zum Mitgefühl, zur Harmonie und zum Frieden.

Wer dieser Haltung beharrlich seine Zeit, seine Kraft und seine Kreativität widmet, ist das, was die Juden „a Mensch“ nennen. Innigen Dank an jede Einzelne und jeden Einzelnen von Ihnen.

André Heller

Österreichischer Multimediakünstler, Aktionskünstler, Kulturmanager, Autor, Dichter, Poet, Chansonnier und Schauspieler

Mein größtes Highlight war 2011, als ich in die Caritas gezogen bin. Als mir der WG-Leiter den Schlüssel für mein eigenes Zimmer in die Hand gedrückt hat, habe ich mich tierisch gefreut und vor Freude geschrien. Ich war baff und staunte, als ich mein Zimmer sah. Es war größer, als ich es gewohnt war. Hier konnte ich mein Zimmer frei gestalten und alles hinhängen, was ich wollte.

Seit ich in der Caritas wohne, hat sich viel getan. Ich finde es cool und wichtig, dass die Caritas Menschen in Not in Österreich, Europa und auf der ganzen Welt hilft und unterstützt. So wie mir.

Lisi Klaus

Interessenvertreterin im Caritas Bereich Menschen mit Behinderung für die Region Wien

Liebe Caritas,

als langjähriger Wegbegleiter freut es mich sehr, Dir zu Deinen ersten 100 Jahren gratulieren zu dürfen. Was sich in den letzten 100 Jahren getan hat, hat gezeigt, wie wichtig Dein Gründungsgedanke immer noch ist, Menschen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können. Dein Streben nach einer Welt, in der Hilfe zur Selbsthilfe nicht mehr als etwas Exotisches angesehen wird, begeistert erfreulicherweise immer mehr Menschen und zeigt, wie wichtig es ist, die Zivilgesellschaft zu mobilisieren. Im Moment beschäftigt Dich die mangelnde Nächstenliebe und das Problem der Pflege, das die Gesellschaft nicht in den Griff bekommt. Daran siehst Du jeden Tag, dass Dein Tun sinnvoll ist. Auch wenn sich die Herausforderungen ändern, Deine Relevanz in unserer Gesellschaft bleibt bestehen. Liebe Caritas, ich bin überzeugt, es wird keinen Tag in Deinem zweiten Jahrhundert geben, in dem die Menschen in dieser Region nicht dankbar sein werden, dass es dich gibt.

Andreas Treichl

Vorsitzender des Aufsichtsrates der ERSTE Stiftung

Meine herzlichsten Segenswünsche zum 100jährigen Jubiläum der Caritas! Ich bin froh und dankbar, dass wir in Österreich eine so lebendige, tatkräftige und vielseitig engagierte Caritas haben.

Mit ihrem Dienst am Nächsten und der Sorge um notleidende Menschen erfüllt die Caritas einen Kernauftrag des Evangeliums.

Ich danke allen Mitarbeiter*innen und vor allem den unzähligen Ehrenamtlichen für ihren unverzichtbaren Einsatz für Menschen,

die unsere Unterstützung dringend brauchen – in Österreich und weltweit.

Christoph Schönborn

Erzbischof von Wien und Kardinal der Katholischen Kirche in Österreich

Dürfte ich singen, so sänge ich das Lied: „Ubi Caritas, deus ibi est!“ als Geburtstagsständchen. So wäre der schräge Ton, der in solchen Feierlichkeiten nicht fehlen darf, garantiert. Doch in der Pandemie ist Singen untersagt. Das Lied handelt von der Liebe und Barmherzigkeit Gottes unter den Menschen.

Der Caritas in Österreich wünsche ich, dass dort wo sie wirkt, auch in den dunklen und verborgenen Ecken dieses Landes, Gottes Gegenwart spürbar wird, durch das Wirken ihrer Mitarbeiter*innen. Gottes Segen begleite euch auf allen euren Wegen!

Michael Chalupka

Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich und ehemaliger Direktor der Diakonie Österreich

Die Caritas ist ein wichtiger Mosaikstein für ein eng geknüpftes soziales Netz unserer Gesellschaft. Wenn man Unterstützung braucht, ist man bei der Caritas an der richtigen Stelle.

Die Zusammenarbeit zwischen Caritas und dem Land baut auf einem soliden Fundament. Daher sind wir im Bereich der sozialen Hilfe auch für kommende Aufgaben gerüstet.

Als Landeshauptfrau möchte ich daher für die vergangenen 100 Jahre „Danke“ sagen und alles Gute für die nächsten 100 Jahre wünschen.

Johanna Mikl-Leitner

Landeshauptfrau von Niederösterreich

Ein prägender Lebensmoment: Eine werdende Mutter klagt, dass es niemanden gebe, der sich mit ihr auf ihr Kind freue. Das hat mich ins Mark getroffen. Viele tausend Male bin ich Menschen begegnet, deren Schicksal (fast) allen egal war. Das ist Ausgangspunkt intelligenten Helfens der Caritas: Menschen, denen niemand zeigt, dass sie selbstverständlich denselben Wert wie alle anderen Menschen haben, auf dem Weg des Aufstehens aus Not zu begleiten.

Beizutragen, dass alle Menschen aufrecht gehen können, bleibe auch in Zukunft der Maßstab des evangeliaren „Erfolges“ der Caritas. Damit ist sie ein Bautrupp der kommenden Welt.

Alles Gute für die nächsten 100 Jahre.

Franz Küberl

Ehemaliger Präsident der Caritas Österreich und Direktor der Caritas Diözese Graz-Seckau.

Die Caritas wird 100 Jahre alt! Und das heißt nichts weniger als: 100 Jahre Hilfe leisten und 100 Jahre Not sehen und handeln. Rund um die Uhr und oft auch rund um die Welt. Diese Hilfe wärmt, macht satt und sie schenkt seit 100 Jahren Hoffnung und Zuversicht. 100 Jahre Caritas&Du.

Diese Webausstellung ist diesem „Du“ gewidmet – einem über die Jahrzehnte geknüpften Netz der Aufmerksamkeit und der Solidarität. Und sie macht deutlich: Es kommt auf jede und jeden Einzelnen an. Das gilt nicht nur im Blick zurück, sondern zu allererst im Blick nach Vorne.

Besonders in Krisensituationen sind Frauen doppelt und dreifach gefordert. Und auch in der Corona Krise hat sich das gezeigt. Viele Frauen mussten Haushalt, Homeschooling und Homeoffice oft fast gleichzeitig schupfen.

Zudem besagen Studien, dass Frauen zu den Hauptverliererinnen der Krise zählen. Deswegen muss bei einem Aufbruch aus der Corona-Krise endlich Gerechtigkeit hergestellt werden.

Die Caritas und ich haben vor drei Jahren gemeinsam mit der Initiative #wirtun einen Hilfsfonds für notleidende Frauen gestartet. Bei diesem Fonds geht es nicht um Almosen, sondern darum, Frauen zu ermächtigen und zu bestärken. Das hat mich von Anfang an sehr angesprochen.

Doris Schmidauer

Frau des Österreichischen Bundespräsidenten und Unterstützerin der Caritas, z.B. bei der Aktion „UnserEine“ für Frauen in Not

Seit vielen Jahren beobachte und begleite ich die großartige Arbeit der Caritas, die mich unter dem einfachen, aber wirkmächtigen „Caritas&Du“ zu aktivem Mittun auffordert.

Wir begreifen das Museum als Ort für Themen, die den Menschen wichtig sind, die Orientierung geben in der Auseinandersetzung mit Fragen des Menschseins. Was ist wichtig im Leben? Was wird von uns bleiben? Welche Spuren werden wir hinterlassen?

Die Caritas als Bildmotiv begegnet uns im Museum quer durch die Kunst- und Kulturgeschichte als tugendhafte Figur der Liebe. Es liegt an mir, Kunst und soziales Engagement miteinander zu verbinden.

Sabine Haag

Österreichische Kunsthistorikerin und seit 2009 Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums in Wien

APRIL 2014: Es regnet. Gerade von der Schule heimgekommen kuschle ich mich in meine warme Bettdecke und schaue unentschlossen aus dem Fenster: „Soll ich mir jetzt echt noch diese Zivildienststelle bei der Caritas anschauen? Eine Stunde Bahn, Bus, Regenwetter – statt einer gemütlichen Zeit in meinem trockenen Bett?“

APRIL 2021: 9 Monate Zivildienst in den Lerncafés und 6 Jahre als Mitarbeiter der Servicestelle Freiwilliges Engagement sind seit meiner folgenschweren Entscheidung gegen ein Nickerchen vergangen. Nie hätte ich gedacht, wie viele Erinnerungen, Freundschaften und Erfahrungen ich in so kurzer Zeit mit dem Caritas-Mikrokosmos verbinden würde.Und ich darf weiterhin ein kleiner Bestandteil dieses bunten Kosmos aus freiwilligen und angestellten Mitarbeiter*innen sein, die sich auf einzigartige Weise für andere Menschen engagieren und somit zu einer lebendigen und inklusiven Zivilgesellschaft beitragen.

Happy Birthday, liebe Caritas Wien, Dir und den Menschen, die dich ausmachen: schön, dass es euch gibt!

Lukas Sodek

Seit sechs Jahren Mitarbeiter der Servicestelle Freiwilliges Engagement

Mit Maschinen draußen zu arbeiten an der frischen Luft, damit man beschäftigt ist und nicht nur daheim sitzt, macht Spaß. Es ist cool, Verantwortung zu haben, zum Beispiel der Müll-Chef zu sein und sich richtig gut auszukennen.

Leiwand ist auch, die Sachen selber zu verkaufen, die wir produzieren. Wir sind stolz, wenn wir unsere Jahresziele geschafft haben.

Gemeinsam sein, sich treffen mit Kollegen und Freunden. Zusammen etwas machen, dabei wird gelacht und geblödelt und man hat Spaß.

Wir hoffen, dass es so cool weiter geht.

Bleibt‘s gesund!

Daniel Scharschon, Andi Lechner, Konrad Cieslik & Nenad Tadic

Daniel und Andi sind Interessenvertreter, Konrad und Nenad sind Gruppensprecher; alle vier arbeiten in der Werkstatt „Am Himmel“

Uns von der erdbeerwoche hat eine Geschichte, die uns eine Caritas Mitarbeiterin erzählte, sehr schockiert: Eine obdachlose Frau hatte sich in Ermangelung einer Binde eine alte Socke in ihre Unterhose gesteckt.

Solche Zustände können und wollen wir nicht tolerieren. Daher haben wir gemeinsam mit der Caritas eine Spendenaktion gestartet, durch welche wir die Bewohnerinnen eines Wiener Obdachlosenhauses mit Unterhosen und Organyc-Biobinden ausstatten konnten.

Darüberhinaus finden wir es gut, dass sich die Caritas nicht davor scheut, das Thema Menstruation – leider nach wie vor ein Tabuthema in unserer Gesellschaft – aufzugreifen.

Bettina Steinbrugger & Annemarie Harant

Gründerinnen und CEOs der erbeerwoche, eine Initiative, die sich dafür einsetzt, das Thema Menstruation positiv zu besetzen und #periodpoverty zu bekämpfen

Bei einer Jubiläumsveranstaltung des Vinzenzhauses lernte ich eine Nonne kennen. Sie erzählte mir, dass es früher einmal eine Bibelgruppe im Haus gab. „Das würde ich auch gerne anbieten“, erwiderte ich ihr und bat sie, mit mir dafür zu beten. Danach sprach ich mit der Leiterin des Hauses darüber.

Auf der Team-Weihnachtsfeier kam ich dann auch mit einigen Mitarbeiter*innen über den Plan, eine Bibelgruppe zu starten, ins Gespräch. Ihr positives Feedback ermutigte mich. Das Bibelgespräch konnten wir sogar während des Corona-Lockdowns fortsetzen, nur eben im Park.

Es berührt mich zutiefst zu sehen, wenn jemand mit Gottes Hilfe wieder Halt im Leben bekommt.

Kristina Hoffmann

Seit 8 Jahren ehrenamtliche Mitarbeiterin im Caritas Vinzenzhaus für wohnungslose Männer nach einem Alkoholentzug. Das Foto ist bei einem Bibelgespräch im Park entstanden.

2017, ich war erst seit kurzem bei der Caritas, hielt ich mich im Tageszentrum für Obdachlose am Wiedner Gürtel auf. Es wurde eine Kuchenspende an Bedürftige verteilt. Überall im Aufenthaltsraum saßen die Ärmsten der Armen an den Tischen und schmausten Kuchen. Nur einer saß nicht am Tisch, sondern kauerte auf dem harten Steinboden. Auf meine verwunderte Rückfrage erklärte mir eine Kollegin vom Tageszentrum, dass manche Menschen vom Leben auf der Straße so sehr geprägt sind, dass sie sich lieber so verhalten, wie sie es von ihrem Alltag her gewohnt sind.

Das hat mich erschüttert und ans Herz gegriffen. Diese Szene habe ich nie vergessen und ist mir heute noch Antrieb, um meinen Anteil mit Hingabe zu leisten.

Christian Schiemer

Teamleiter Hausorganisation im Caritas Beratungszentrum am Wiedner Gürtel

„Herzlich willkommen“ hat mein späterer Kollege beim Kennenlerngespräch in der Caritas gesagt, als ich ihm sagte, dass mir die Menschen ein besonderes Anliegen sind, die immer Schwierigkeiten mit sich und anderen haben, die „niemand will“.

Fast 18 Jahre später bin ich noch immer da und noch immer sind mir all jene Menschen ein großes Anliegen, die es schwer haben. Jeden Menschen im christlichen Sinn zu lieben, das ist schon eine Herausforderung. Aber jeden Menschen mit seiner Lebenserfahrung, mit seinen Bedürfnissen und seiner Geschichte zu respektieren und ihm Anerkennung dafür zu zeigen, dass er es bis hierher geschafft hat und jeden Tag neu schafft, das geht sich immer aus.

Dafür setzt sich die Caritas ein – für diese Menschen und für diese Haltung.

Elisabeth Seidl

Pädagagogische Leiterin im Bereich Menschen mit Behinderung in der Region Weinviertel

August 2015: Nach der Tragödie auf der Ostautobahn, bei der 71 Menschen in einem LKW sterben mussten, öffnet Österreich die Grenzen zu Ungarn. Ich erinnere mich noch sehr gut: Es war ein Montagnachmittag, es hatte gerade eine Demonstration für eine humanere Flüchtlingspolitik stattgefunden. Plötzlich waren die Bahnsteige voller Menschen, die meisten auf der Durchreise, aber wie wir heute wissen, sind viele dann auch geblieben.

Und wir als Caritas waren binnen weniger Stunden vor Ort, haben Lebensmittel und Windeln verteilt, Notplätze zum Übernachten organisiert, Spenden gesammelt und unzählige Gespräche geführt. Obwohl die darauffolgenden Tage und Wochen oft auch anstrengend waren, waren sie ein wunderbarer Moment zivilgesellschaftlichen Engagements und grenzüberschreitender Humanität.

Miriam Lehner

Leiterin des Fachbereichs Asyl und Integration und Caritas Mitarbeiterin seit 2004 über ihren besonderen Caritas Moment

Mein erster Job für die Caritas war Anfang der 1950er Jahre beim Prälat Leopold Ungar, damals noch Monsignore Ungar. Ich war Studentin und sozusagen das Beiwagerl der legendären Franziska Machacek. Das war ein Dynamo von einer Person und hat die Arbeit gemacht, die heute, glaube ich, 20 Leute machen. Der Prälat Ungar hatte oft eine Idee, und das Fräulein Machacek musste das dann umsetzen – und ich bin auch mitgewackelt.

Das war noch in der Ur-Caritas in ein paar Zimmerl am Währinger Gürtel. Prälat Ungar sagte oft, dass die Caritas eine bessere Suppenküche gewesen sei, wie er sie übernommen habe. Heute ist das ja eine riesige Organisation, der ich aus gutem Grund immer noch die Treue halte. Alles Gute für weitere 100 Jahre.

Barbara Coudenhove-Kalergi

Österreichische Journalistin, ORF-Korrespondentin, Herausgeberin und langjährige Unterstützerin der Caritas, zuletzt bei der Caritas Hospiz Kampagne „Feiert das Leben“ und als Deutschlehrerin für Asylwerber*innen

Im Juli 1995 kam ich nach Österreich, in das Caritas Flüchtlingswohnhaus St. Gabriel. Ich war aus Bosnien geflohen vor dem Krieg, in dem die Differenzen zwischen den Menschen unüberwindbar geworden waren und ein anderer Glaube plötzlich eine Gefahr darstellte. In diesem Caritas Haus fragte mich hingegen niemand, wer ich bin und welcher Religion ich angehörte – das hat mich tief beeindruckt.

Ich hatte in Bosnien schon die Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht. Nun lernte ich Deutsch, machte meine Nostrifizierung und begann im Caritas Haus St. Bernadette als Abteilungshelfer zu arbeiten. Ich wollte das Gute, das ich in St. Gabriel erlebt hatte den Menschen irgendwie zurückgeben. Jetzt arbeite ich seit fast 20 Jahren bei der Caritas und sage mir immer, ich habe einen „American Dream“ erlebt.

Mustafa Salkovic

Haus- und Pflegedienstleiter im Caritas Haus St. Leopold, auf dem Foto sitzt er gemeinsam mit einer Bewohnerin

Wir haben uns 2019 kennengelernt und sind in dieser kurzen, aber intensiven Zeit zu sehr guten Kolleginnen geworden. Das Jahr 2020 hat viele Herausforderungen mit sich gebracht, die nicht nur die Welt, sondern auch uns geprägt haben. Die intensiven Gespräche und der Zusammenhalt in dieser Zeit machten uns auch außerhalb der Arbeit zu Herzensfreundinnen, die wie Pech und Schwefel zusammenhalten und füreinander einstehen. Unsere harmonische Verbindung spiegelt sich auch in der gemeinsamen Arbeit wider, wovon unsere Klient*innen sichtlich profitieren. Es ist so wichtig gerade in dieser schwierigen Zeit, das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren: die Menschlichkeit, die Gemeinsamkeit, das WIR!

Uns ist es ein Anliegen, ein Statement zu setzen, in dem wir ganz klar sagen, dass man bei der Caritas auch Freund*innen fürs Leben finden kann, was unser Sein auf dieser Welt um einiges wertvoller macht. Für uns gilt: „Teamwork makes Dreamwork!“

Nina Dauböck & Ines Vlad

DSB Betreuerinnen der Tagesstruktur Nord, lebenspraktische Gruppe, Behinderteneinrichtung Region Wien

Der Caritas wünsche ich zum 100. bei allem Wachstum die Wendigkeit eines Rettungsbootes. Spendende als Mitwirkende. Zähigkeit im Offenhalten des globalen Horizonts von Menschlichkeit. Mitarbeitende, die „caritas” intus haben. Mut, daran zu erinnern, dass niemand an seinem/ihrem Unglück und Glück allein schuld und Spenden eigentlich Zurückgeben ist. Ein Auge für die vielen kleinen Großspender im Schatten der großen Kleinspender. Platz in der Organisation für caritas/Nächstenliebe als lebendiges Ereignis. Weil caritas/Liebe die „Weltanschauung Gottes“ (Leopold Ungar) ist.

Helmut Schüller

Ehemaliger Präsident der Caritas Österreich und Direktor der Caritas der Erzdiözese Wien. Das Foto zeigt ihn bei einem Besuch des Caritasprojekts Le+O anläßlich des „Welttags der Armut“ 2018.

Meine Caritas Momente kehren immer wieder und lesen sich in etwa so:

Eine ehrenamtliche Leiterin einer Wärmestube, die mir begeistert davon erzählt, dass ihr Leben ohne die Begegnung mit ihren Gästen dort so leer und sinnlos wäre.

Eine junge Frau, die der Krieg aus Syrien vertrieben hat und die Jahre nach unserer ersten Begegnung in einem Flüchtlingslager den Abschluss ihrer Pflegeausbildung mit uns feiert, bevor sie zu „ihren“ alten Menschen geht.

Unser Einsatz für ein gutes und gerechtes Leben stiftet Sinn für so viele Menschen seit über 100 Jahren!

Rainald Tippow

Leiter PfarrCaritas und Nächstenhilfe und Mitarbeiter der Caritas der Erzdiözese Wien seit 2002

Mein Künstlername ist Franziska Fischer. Ich war 10 Jahre als Künstlerin im Atelier 10. Mit Materialien aus dem Wald habe ich Kunstwerke gemacht – viele, viele Objekte.

Auch mit Kunststoffen und vielem anderen.

Einmal gab es eine Sonderausstellung mit
meinen Kunstwerken. Wir haben das gefeiert mit allen Kollegen. Es gab ein Buch und einen Film von meiner Ausstellung.

Jetzt bin ich in Pension und mache in meiner Freizeit immer noch gern Kunstwerke.

Die Pension ist gut. Ich kann rasten, wenn ich möchte, und glücklich sein.

Franziska Fischer

Künstlerin im Atelier 10 und Gruppensprecherin der WG Battiggasse

Nach dem Krieg waren wir alle hungrig. Ich musste sogar betteln gehen zu Menschen, welche auch nicht viel hatten, aber trotzdem gegeben haben, weil wir alle im Notstand waren.

Heute leben wir im Wohlstand, da wird immer wieder vergessen, dass Geben ein menschliches Gebot ist, eine Selbstverständlichkeit. Daran muss man die Leute halt immer wieder erinnern ... auch mit einer gewissen Hartnäckigkeit. Diese Sturheit, die schätze ich an der Caritas. Dass sie nicht locker lässt.

Karl Merkatz

Einer der bekanntesten österreichischen Schauspieler, Darsteller des „Mundls“ und des „Bockerers“ und Unterstützer der Caritas, etwa bei der Gruft-Schlafsackaktion oder der 1 Mio.-Sterne-Aktion

Die Caritas ist wie eine weltweite Familie, auf deren Hilfe sich jeder verlassen kann. In welchem Land ein Mensch auch lebt, die Türen der Caritas stehen offen, um bei Problemen zu helfen. Vielleicht ist der Mensch noch gar nicht geboren, da kümmert sich die Caritas schon um die Mutter und das Baby. Oder es ist ein junger Mensch, der vom rechten Pfad abgekommen ist und dem die Caritas eine helfende Hand reicht, oder jemand, der alt und einsam ist, dem die Caritas zur Seite steht.

Ich bin froh, mich zusammen mit dem Caritas-Team auf globaler Ebene für einen guten Zweck engagieren zu können. Ich wünsche der Caritas, dass sie ihre Offenheit, Flexibilität, Barmherzigkeit und Sorge um andere weiterhin bewahrt.

Vera Koshil

Leiterin des Kinderzentrums Aspern in Kiew und seit 25 Jahren wichtige Partnerin der Caritas Auslandshilfe

Die Pfarren sind das christliche Herz der Caritas – und das seit nunmehr 100 Jahren.

Hier wird konkrete Soforthilfe geleistet, hier werden Orte der Begegnung geschaffen, hier findet ein unermüdliches Engagement im Zeichen des Miteinanders und des Zusammenhalts statt. Gewiss, dieses Herz schlägt in jeder Pfarre etwas anders, hier leiser, in anderen aber umso lauter.

Es erfüllt mich mit Freude, die Pfarren in ihrem Tun zu unterstützen und ihnen bei ihrem Auftrag zur Seite zu stehen.

Katharina Renner

Mitarbeiterin der PfarrCaritas der Caritas der Erzdiözese Wien

An dieses Caritas-Erlebnis erinnere ich mich stets mit einem Schmunzeln: Es ist bestimmt mehr als 15 Jahre her, ich sollte mit einem Klienten der Gruft zum Meldeamt. Der Herr war schon länger obdachlos.

Als wir zur U-Bahn kamen, hätte ich fast vergessen für den Herrn die Karte zu „zwicken“. Da ich eine Jahreskarte habe, bin ich einfach durchgegangen.

Ich sagte: „Oje, jetzt müssen wir zurück und Ihre Karte zwicken.“ Darauf der Herr: „Ja, das müssen wir machen. Ich habe es gar nicht gerne, wenn die Menschen schwarz fahren, wo WIR doch so viel Steuern zahlen!“

Dymia Schulze

Seit 25 Jahren freiwillige Mitarbeiterin in der Gruft, dem Tageszentrum für wohnungslose Menschen der Caritas der Erzdiözese Wien

Was meine Tätigkeit für die Caritas betrifft, muss ich sagen: ich sollte nicht alleine hier sitzen, sondern das ganze PfarrCaritas-Team aus unserer Pfarre, denn ohne Leute, die gut zusammenarbeiten, geht in der Regel gar nichts. Mir persönlich, als Mensch und als Diakon, ist es wichtig, dass das Reden und Tun der Christ*innen übereinstimmen. Was gepredigt wird, muss auch gelebt werden.

Da fällt es mir beispielsweise schwer, wenn unsere christlich-soziale Regierungspartei ein Gebetsfrühstück im Parlament arrangiert, sich aber zugleich weigert, Flüchtlingskinder aus Moira aufzunehmen. Das geht für mich nicht zusammen und da hat die Caritas für mich auch einen politischen Auftrag – und ich bin froh, dass sie diesem Auftrag immer wieder nachkommt.

Franz Schramml

Diakon und Caritasmitarbeiter der Pfarre Altsimmering

In meiner 15-jährigen Tätigkeit als Berufsausbildungsassistent habe ich viele Jugendliche bei der Absolvierung einer Lehrausbildung begleitet. Jeder dieser Lehrlinge ist etwas Besonderes und jeder dieser Jugendlichen hat Großartiges geleistet. Viele von ihnen haben ihre Lehrausbildung positiv beendet und sind beispielsweise als „Maler*in und Anstreicher*in“ oder als „Getreideverfahrens-techniker*in“ in der freien Wirtschaft tätig.

Besonders glücklich bin ich darüber, wenn mir einer „meiner“ Jugendlichen nach ein paar Jahren privat über den Weg läuft und erzählt, dass er eine Familie gegründet hat, erfolgreich im Job unterwegs ist oder einfach nur zufrieden sein Leben lebt.

Erich Skrtic

Langjähriger Mitarbeiter der Berufsausbildungsassistenz Weinviertel, die gemeinsam mit Arbeitsassistenz, Jugendcoaching und Jobcoaching Lehrlinge bei der beruflichen Integration am ersten Arbeitsmarkt unterstützen. Die Lehrabschlusszeugnisse an den Wänden seines Büros stammen von „seinen“ Jugendlichen.

Ich habe so viele Sachen hier gemacht, von der Umzugshilfe bis zum verstopften Rohr. Den Abfluss reinigen habe ich von meiner Mama gelernt, nur war es hier ein bisschen eklig, denn es war Katzenfutter, das den Abfluss verstopft hatte. Ich lerne handwerklich viel mehr von Mahmed als er von mir Deutsch, denn er kann so viel, er ist echt ein Profi!

Henrike

Ich habe 25 Jahre in der Firma meines Vaters gearbeitet, doch dann kam der Krieg und wir haben alles verloren. Seitdem ich in Österreich bin, helfe ich freiwillig mit, vor allem in Projekten mit alten Menschen. Nicht nur, weil ich Deutsch lernen will, sondern weil ich meinen Vater und meine Mutter sehr vermisse.

Mahmed

Henrike & Mahmed bilden zusammen ein „Josefbus-Tandem“. Der Josefbus besucht ältere Menschen, um unentgeltlich kleine Handwerksarbeiten zu erledigen, von der Glühbirne über den verstopften Abfluss bis zur Möbelmontage.

Eine von mir betreute Kundin war an COPD erkrankt. Wir hatten einen sehr guten Draht und viel Vertrauen zueinander. Leider verlor sie den Kampf gegen die Krankheit. In den letzten Stunden ihres Lebens äußerte

sie ihrer Tochter gegenüber den Wunsch, noch einmal mit mir zu telefonieren. Mit schwacher Stimme bedankte sie sich bei mir für die wertschätzende und motivierende Betreuung und meinte, sie werde immer über mich wachen und mein Schutzengel sein. Diese wertschätzenden Worte haben mir so viel Kraft gegeben und ich wusste, ich bin am richtigen Weg! Mein Job ist mein Traumjob und wird es bis zu meiner Pensionierung sein, wenn ich es körperlich durchhalte.

Corona erschwert uns unseren Job enorm und verlangt uns viel ab. An manchen Tagen bin ich ausgebrannt und erschöpft, doch dann denke ich an diese Erfahrung und das gibt mir wieder Kraft.

Michaela Czerny

Ist seit fast 15 Jahren als mobile Heimhelferin der Caritas Pflege Zuhause Donaustadt unterwegs